Die serbische Regierung hat vergangene Woche die Mitgliedschaft von führenden "G17plus"-Politikern in der Regierungsagentur für Banksanierung und -liquidation nicht erneuert. Zivkovic wollte sich zunächst die Meinung seiner Demokratischen Partei (DS) zum Vorschlag des Notenbankpräsidenten Mladjan Dinkic einholen, wonach der ehemalige Minister für Außenwirtschaft, Miroljub Labus, Vizepräsident der Notenbank, Radovan Jelasic, und die Mitarbeiterin der Notenbank, Vesna Arsic, die bisherigen Agenturposten behalten sollten. Alle drei gehören zur Expertenpartei an, deren Chef Labus ist.
Keine vorgezogene Wahl
Der Ex-Minister war im Vorjahr aus der DS, wo er eine Zeit lang Stellvertreter von Djindjic war, ausgetreten, nachdem sie seinen Präsidentschaftswahlkampf nicht entsprechend unterstützt hatte. Die "G17plus" gilt derzeit als eine der drei führenden politischen Parteien Serbiens - gleich hinter der DS und der Demokratischen Partei Serbiens (DSS) von Kostunica. Eine Koalition der Expertenpartei mit der Partei von Kosutnica dürfte die Position der DS bei einer möglichen vorgezogenen Wahl ernsthaft gefährden. Zivkovic hatte am Sonntag allerdings wiederholt die Möglichkeit einer vorgezogenen Wahl ausgeschlossen. Seine Partei will offenbar die starke Konkurrenz im Vorfeld bekämpfen.
Inzwischen scheint auch Notenbankpräsident Dinkic, ebenfalls "G-17plus"-Führungsmitglied, in seinem Amt nicht mehr sicher zu sein. Aus der Regierung verlautete vergangene Woche, dass gemäß einem neuen Notenbank-Gesetz Dinkic den Posten verlieren dürfte. Der Notenbankpräsident soll demnach ein Parteiloser sein, der eine zehnjährige Berufserfahrung im Bankwesen aufweist. Dinkic erfüllt diese im Gesetz vorgesehenen Voraussetzungen nicht.
Gerüchte bestritten