Die große Wiener Wohnungsgesellschaft Sozialbau hat ihren Exklusivvertrag mit der Wiener Telekabel gekündigt, berichtet das "WirtschaftsBlatt" in seiner Dienstagausgabe. Grund dafür ist ein jahrelanger Streit zwischen der Telekabel und der gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft. Damit könnte die Telekabel ab Jahresende Tausende Kunden verlieren.

Keine Stellungnahme

1992 haben Sozialbau und Telekabel einen Rahmenvertrag über die Einspeisung des Telekabel-Programms in das Netz mit 43.000 Wohnungen unterzeichnet (Nicht-Telekabelkunden werden über das gleiche Netz mit den öffentlich rechtlichen Programmen versorgt). Dieser Vertrag wurde gekündigt. Per Ende 2003 sei die Telekabel damit nicht mehr in der Lage, neue Verträge für die Sozialbau-Wohnungen abzuschließen, bestätigte Sozialbau-Chef Herbert Ludl am Montag der APA. Eine Stellungnahme der Telekabel war vorerst nicht zu erhalten.

Vor Gericht läuft derzeit aber noch eine Feststellungsklage über Zeitpunkt und Wirkung der Kündigung. Rund ein Drittel der angeschlossenen Wohnungen, so eine Grobschätzung Ludls, bezieht derzeit einen der Breitbanddienste der UPC-Telekabel. Telekabel versorgt nach eigenen Angaben in Wien derzeit über 350.000 Haushalte mit Breitbanddiensten.

Laut Zeitungsbericht hat die Sozialbau die Wohnungen auf eigene Kosten verkabelt und wirft der Telekabel vor, das Kabel ohne Entgelt und vertragswidrig dafür zu benutzen, auch die Produkte verbundener Unternehmen wie "chello" (Internet) und "Priority" (Telefon) über das Netz anzubieten, was eine "Enteignung" sei. (APA)>/P>