Stockerau - In vier Meter Tiefe stieß man auf Keramiken, Armbrustbolzen, Eisenkugeln und Münzen: Ein Hinweis auf "die Bedeutung des Platzes im Mittelalter", wie Ernst Lauermann, Direktor des Museums für Urgeschichte in Asparn an der Zaya, den Platz um das heutige Stockerauer Kolomannsheim bezeichnete.

Im Zuge einer Denkmalschutzgrabung des Niederösterreichischen Landesmuseums hat man dort Reste einer mittelalterlichen Burg entdeckt: Der laut Lauermann älteste archäologische Nachweis einer Besiedlung des Stadtgebietes.

Die ehemalige Burg, die von einer mächtigen Wallanlage umgeben war, dürfte im ausgehenden Spätmittelalter untergegangen sein. Den Experten war die Anlage schon seit längerer Zeit bekannt. In den siebziger Jahren waren die letzten Stücke Burgruine im Zuge des Seniorenheimbaus zerstört worden. Ein geplanter weiterer Neubau machte nunmehr die archäologische Grabung notwendig. (APA, bri/DER STANDARD, Printausgabe, 20.5.2003)