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Schäden im irakischen Nationalmuseum

Foto: APA/EPA/Srdjan Suki

Lissabon - Bei den Plünderungen im Irakischen Nationalmuseum sind offenbar weit weniger Kunstobjekte gestohlen worden als ursprünglich befürchtet. Ursprünglich sei die Rede davon gewesen, dass rund die Hälfte der Ausstellungsstücke abhanden gekommen sei, sagte UNESCO-Generaldirektor Koichiro Matsuura am Montag bei einem Besuch in Portugal - "das wären 60.000 bis 70.000 Stücke".

Gegenwärtig habe es aber den Anschein, dass weniger als 1000 Objekte gestohlen worden seien. Etliche "wichtige Stücke" wurden gerettet, wie Matsuura nach einem Treffen mit dem portugiesischen Regierungschef José Manuel Duro Barroso betonte. Vier Fachleute der UN-Kulturorganisation seien seit Samstag in der irakischen Hauptstadt Bagdad, um die Schäden und Verluste im Museum zu schätzen.

US-Justizminister John Ashcroft hatte Anfang Mai gesagt, die Plünderungen der irakischen Kunstschätze gingen auf das Konto "organisierter Verbrecherbanden". Weder die US-Polizei noch Interpol würden ruhen, bis die gestohlenen Gegenstände in Museen und Bibliotheken zurückkehrten. UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte die Plünderung und Zerstörung der Kulturschätze Mitte April als "katastrophalen Verlust" bezeichnet. (APA)