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Das Café im Geschäftsviertel Kizilay nach der Explosion.

Foto: APA/EPA/Str
Ankara - Bei einem Bombenanschlag auf ein Cafe im Zentrum von Ankara ist am Dienstag eine Frau getötet worden. Dabei habe es sich um ein Mitglied der linksradikalen Revolutionären Volksbefreiungsfront (DHKP/C) gehandelt, berichtete der türkische Fernsehsender NTV unter Berufung auf Sicherheitsbeamte. Die Frau habe womöglich einen Selbstmordanschlag verüben wollen und den Sprengsatz selbst gezündet.

Ihre zerrissene Leiche sei in den Waschräumen des Cafes gefunden worden. Ein Mensch wurde nach offiziellen Angaben zudem verletzt. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag.

Die Bombe war um 09.15 Uhr (Ortszeit) in dem vor allem von Studenten besuchten Cafe in der türkischen Hauptstadt explodiert. Nach Aussage eines Miteigentümers hatte es keine Drohungen im Vorfeld gegeben. Die Wucht der Explosion riss die Zimmerdecke des Cafés ein und ließ die Fenster der umliegenden Geschäfte zersplittern.

Die Polizei sperrte den Ort weiträumig ab. Mehrere Anschläge dieser Art waren in den vergangenen Monaten in der türkischen Metropole Istanbul verübt worden.

Die linksradikale Untergrundgruppe DHKP/C wird für mehrere Attentate auf Politiker und Generäle in den 90er Jahren in der Türkei verantwortlich gemacht. Sie soll zudem zu dem seit Monaten in der Türkei andauernden Hungerstreik angestiftet haben, bei dem hunderte Häftlinge und ihre Angehörigen gegen die Verlegung in neue Hochsicherheitsgefängnisse mit kleineren Zellen protestieren. Ein Verantwortlicher der DHKP/C in Brüssel sagte auf Anfrage, er habe keine Informationen über das Attentat in Ankara. (APA)