Frankfurt - Die Diskussion um eine möglicherweise veränderte Währungspolitik der USA hat den Euro am Mittwoch zeitweise auf neue Höchststände getrieben. Die Einschätzung, dass die US- Regierung einen schwachen Dollar begrüße, belaste weiter den Greenback, sagten Devisenexperten. Das Weiße Haus wies dies zurück. Präsident George W. Bush halte an einer Politik des starken Dollars fest, sagte sein Sprecher Ari Fleischer.

Ungeachtet dessen erreichte der Euro-Kurs mit 1,1744 Dollar zeitweise ein neues Vierjahreshoch und blieb nur knapp unter seinem ersten Handelskurs von 1,1747 Dollar am 4. Jänner 1999. Bis zum Nachmittag sank die europäische Gemeinschaftswährung leicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1689 (Dienstag: 1,1644) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8555 (0,8588) Euro.

Aufwärtstrend ungebrochen

"Nach dem vorläufigen Scheitern an der alten Höchstmarke hängt der Markt etwas in der Luft und wartet ab", sagte Devisenexpertin Alexandra Bechtel von der Commerzbank. Der Dollar bleibe aber weiter unter Druck. Der Aufwärtstrend des Euro sei nach wie vor ungebrochen. Die Aussagen des Devisenspekulanten George Soros hätten die US- Währung zusätzlich belastet. Soros hatte gesagt, er verkaufe Dollar- Bestände und kaufe dafür andere führende Währungen.

Soros begründete seine Dollar-Verkäufe mit den jüngsten Aussagen des US-Finanzministers John Snow, der eine Abkehr von der "Politik des starken Dollar" angedeutet hatte. Der frühere US-Finanzminister Robert Rubin hatte sich Mitte der 90er Jahre erstmals für einen starken Dollar ausgesprochen.

Referenzkurs bei 0,7116 Dollar

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7116 (0,7130) britische Pfund, 136,95 (136,36) japanische Yen und 1,5077 (1,5123) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 367,80 (366,30) Dollar festgestellt. Der Kilobarren kostete 10 080 (10 180) Euro. (APA/dpa)