17.000 Säcke mit jeweils etwa 2.000 zerrissenen Seiten
Netzpolitik
Computer rekonstruiert zerrissene Stasi-Akten
Programm setzt Seiten automatisch zusammen
Wissenschaftler der Technischen
Universität München in Garching haben eine Möglichkeit gefunden,
zerrissene Stasi-Akten wieder zu rekonstruieren. Eine Arbeitsgruppe um
Angelika Steger vom Institut für Informatik hat ein Computer-Programm
entwickelt, das die Seiten automatisch zusammensetzt. Das Softwaresystem
ist seit September 2000 in Arbeit. Der inzwischen realisierte Prototyp
wurde heute, Dienstag, vorgestellt. In einem Probelauf sei es gelungen,
aus einem Sack mit 20.000 Papier-Schnipseln binnen einer Woche fiktive
Test-Unterlagen weitgehend wieder zusammenzusetzen
Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR versuchte ab Ende 1989 in
großem Umfang, Akten mit belastendem Material zu vernichten. Ein Großteil
der Akten wurde dabei nur zerrissen. Diese Akten lagern jetzt in den
Archiven der Bundesbehörde für die Unterlagen des
Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (
Gauck-Behörde
). Insgesamt gibt es rund
17.000 Säcke mit jeweils etwa 2.000 zerrissenen Seiten. Seit nunmehr acht
Jahren sind 25 Mitarbeiter damit beschäftigt die Unterlagen per Hand
wieder zusammenzufügen. Bislang ist dies aber lediglich bei knapp 300
Säcken gelungen. (pte)