Jenbach - General Electric (GE), der neue Eigentümer des Gasmotorenherstellers Jenbacher AG, will den Tiroler Standort weiter ausbauen. Dies kündigte der 34-jährige neue Vorstandsvorsitzende von Jenbacher, Barry Glickmann, am Dienstag an. Geplant sei ein Investitionsvolumen von 15 Mio. US-Dollar (12,87 Mio. Euro) in den kommenden drei Jahren.

Nach der erfolgreichen Übernahme der Aktien der Jenbacher AG hat der US-Multi GE am 12. Mai die Führung des traditionsreichen Unternehmens übernommen. Die künftige GE Jenbacher AG wird Teil der GE Power Systems mit weltweit 39.000 Mitarbeitern. Die gasbetriebenen Motoren von Jenbacher im Leistungsbereich mit weniger als fünf Megawatt seien eine ideale Ergänzung der GE-Produktpalette, um die man sich mehr als drei Jahre lang bemüht hätte, erklärte der eigens aus den USA angereiste Spartenchef Rick Stewart.

Zielvorgabe

Glickman gab der Belegschaft als Zielvorgabe ein Umsatzplus von 200 Prozent innerhalb von fünf Jahren mit auf den Weg, die Profitabilität soll im gleichen Zeitraum um 500 Prozent wachsen. Produktion, Forschung und Vertrieb sollen am Standort verbleiben. Jenbach soll außerdem zum weltweiten Kompetenzzentrum für Gaskolbenmotoren von GE ausgebaut werden. GE hat angekündigt, höchstens zehn Managementpositionen aus den eigenen Reihen zu besetzen.

Betriebsratsvorsitzender Fritz Wechselberger ist seit 38 Jahren im Werk und "vorsichtig optimistisch". Obwohl es keine Garantien seitens GE gäbe, rechnet er mit einer langfristigen Absicherung des Standorts und geht davon aus, dass die 1100 Arbeitsplätze zumindest gehalten werden können. (hs, DER STANDARD, Printausgabe 21.5.2003)