Wien - Die Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) hat im vergangenen Jahr deutlich mehr verdient. Wie Generaldirektor Klaus Thalhammer am Dienstag in einer Pressekonferenz mitteilte, konnte der Jahresüberschuss vor Steuern bei einer mit 18,9 Mrd. Euro nahezu unveränderter Bilanzsumme um 40,6 Prozent auf 86,3 Mio. Euro gesteigert werden. Rund die Hälfte davon stammt von den Töchtern in Mittel-und Osteuropa, die in der Holding Volksbank International AG zusammengefasst sind.

Neue Aktionäre

Die Holding, derzeit zu 100 Prozent im Eigentum der ÖVAG, wird zwei neue Aktionäre bekommen, sagte Thalhammer. Die französische Volksbankengruppe und die deutsche DZ Bank werden je 24,5 Prozent übernehmen. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde bereits vor zwei Wochen unterzeichnet. Die DZ Bank, die 25 Prozent an der ÖVAG hält, wird ihre Ostholding-Beteiligung mit ÖVAG-Aktien bezahlen. In Osteuropa hat die ÖVAG ihre Expansion im vergangenen Jahr fortgesetzt. Die Zahl der Niederlassungen wurde um 26 auf 103 erhöht.

Bank Burgenland im Visier

Bei der Privatisierung der Bank Burgenland wollen die Volksbanker mitmischen. "Der Konzern wird Flagge zeigen", verkündete Thalhammer, der auch Interesse an einem Einstieg bei der Hypo Tirol bekundete. In beiden Fällen müssten sich allerdings Synergien im EDV- und Back-Office-Bereich ausschöpfen lassen. (gb, DER STANDARD, Printausgabe 21.5.2003)