London - Der mutmaßliche geistliche Anführer des Islamistennetzwerks El Kaida in Europa, Abu Katada, ist nach Erkenntnissen der britischen Regierung einer der geistigen Väter der Attentäter vom 11. September. Der derzeit in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis festgehaltene Palästinenser habe breit gefächerte Kontakte zur weltweiten Terroristenszene gehabt, hieß es in einem heutigen Dienstag veröffentlichten Bericht des Innenministeriums in London.

Bekannt sei ebenfalls, dass seine Predigten eine "Inspiration" für die an den Anschlägen vom 11. September beteiligten Islamisten gewesen seien. So seien in einer Wohnung der Hamburger Terrorzelle, die unter anderem von ihrem Führer, Mohammed Atta, benutzt wurde, 18 Videos mit Predigten Abu Katadas gefunden worden.

Mit seinem Bericht begründete das Ministerium die Notwendigkeit einer Inhaftierung des Palästinensers auf Grundlage der britischen Anti-Terror-Gesetzgebung. Katada war im Oktober vergangenen Jahres festgenommen worden. Der Islamistenführer hatte in zahlreichen religiösen Rechtsgutachten (Fatwas) die Taten von El Kaida gerechtfertigt. Er besitzt die jordanische Staatsbürgerschaft. In Jordanien war er zum Tode verurteilt worden. (APA)