Washington - US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat am gestrigen Dienstag (Ortszeit) Vorwürfe bekräftigt, die Extremisten-Organisation El Kaida unterhalte eine Operationsbasis im Iran. "Es besteht kein Zweifel, dass El Kaida im Iran (aktiv) ist. Es gibt auch jede Menge Spekulationen über ihre Rolle bei dem, was in Saudiarabien passiert ist", sagte Rumsfeld am Dienstag mit Blick auf die Anschläge in der saudiarabischen Hauptstadt Riad, bei denen in der vergangenen Woche mindestens 34 Menschen ums Leben gekommen waren.

Rumsfeld warnte den Iran davor, Mitgliedern von El Kaida Unterschlupf zu gewähren. "Länder, die diesen terroristischen Netzwerken Unterschlupf bieten, verhalten sich selbst wie Terroristen", sagte Rumsfeld. Die iranische Regierung hatte US-Vorwürfe zurückgewiesen, das Land lasse es zu, dass El-Kaida-Mitglieder vom Iran aus operierten.

USA erhöhen Druck

Im Kampf gegen den Terrorismus haben die USA den Druck auf den Iran erhöht und in Teheran ein entschiedeneres Vorgehen gegen mutmaßliche Mitglieder des Terrornetzwerks El Kaida gefordert. Eine entsprechende Aufforderung sei in den vergangenen Tagen an Teheran übermittelt worden, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Richard Boucher, am Mittwoch. Der iranischen Führung sei deutlich gemacht worden, dass Washington El-Kaida-Aktivisten im Iran vermute und ein entsprechendes Vorgehen seitens der Regierung erwarte. Der Iran müsse sich an internationale Vereinbarungen halten und dürfe mutmaßlichen Terroristen keine Zuflucht bieten, sagte Boucher.

US-Präsident George W. Bush hatte den Iran gemeinsam mit dem Irak und Nordkorea als "Achse des Bösen" bezeichnet. Der Irak befindet sich mittlerweile unter US-Besatzung. Die USA haben ihre diplomatischen Beziehungen zum Iran im Jahr 1979 gekappt. Damals hatten radikale Studenten die US-Botschaft in der iranischen Hauptstadt Teheran besetzt und dort 444 Tage lang 52 Geiseln festgehalten. (APA/Reuters)