Wien - "And the winner is ... HTL Braunau" - Die angehenden Ingenieure Daniel Falterbauer, Rupert Friembichler, Stefan Kronberger und Franz Seiringer heimsten beim diesjährigen Wettbewerb für Forschernachwuchs "Jugend Innovativ" den ersten Preis und damit 2.000 Euro ein. Die vier Braunauer Schüler entwickelten ein "Intelligentes Pannendreieck", das den nachfolgenden Verkehr etwa bei Unfällen auf Autobahnen warnt. Die Preisträger wurden am Mittwoch in Wien präsentiert.

Gefahrenpotential entschärfen

Das Warnsystem soll vor allem das Gefahrenpotenzial "ruhender Verkehr" entschärfen, betonen die jungen Entwickler. Sobald sich ein Unfall ereignet, wird durch den Airbag bzw. durch das Einschalten der Warnblinkanlage ein Sender im Fahrzeug aktiviert, der ein codiertes Signal aussendet. Auf Verkehrszeichen oder Straßenleitpflöcken sind Empfangsmodule montiert, die das Funksignal auffangen und einen optischen Alarm aussenden.

Unfälle reduzieren

So soll gewährleistet werden, dass sich der nachfolgende Verkehr in einem Streckenbereich von etwa 300 Metern sofort auf die Gefahrensituation einstellen kann. Mit dem System könnte, so prophezeien die Forscher, die Anzahl der jährlich 489 Verkehrsunfälle durch Zusammenstöße mit ruhendem Verkehr auf heimischen Autobahnen "maßgeblich reduziert werden".

Die Braunauer Schüler werden ihr Siegerprojekt als österreichische Vertreter beim Wettbewerb "15. European Union Contest für Young Scientists" in Budapest (20. bis 26. September) und bei der Erfindermesse in Nürnberg präsentieren.

Prüfgerät für künstliche Bandscheiben

Das Team der HTBLuVA Mödling erhielt für die Entwicklung, Konstruktion sowie Fertigung eines Prüfgerätes für künstliche Bandscheiben den 2. Preis (Preisgeld 1.500 Euro) zuerkannt. Medizinische Implantate müssen ganz speziellen Anforderungen genügen, so sollten sie über die ganze vorgesehene Lebensdauer einwandfrei funktionieren.

In eigenen Prüfanlagen werden sie daher vor der Verwendung den verschiedenen Belastungstests unterworfen. Das Mödlinger Simulations-Gerät testet die künstlichen Bandscheiben nicht nur auf Bewegungen der menschlichen Wirbelsäule in sämtliche Richtungen, sondern auch unter dynamischer Belastung. Das Team wird ebenfalls bei der Erfindermesse in Nürnberg vertreten sein.

Onlinemessung des Ölgehaltes von Schmierstoffemulsionen

Auf Rang drei (Preisgeld 1.200 Euro) platzierte sich mit dem Projekt "Onlinemessung des Ölgehaltes von Schmierstoffemulsionen in Walzwerken" ebenfalls die sieggewohnte HTL Braunau. Bisher wurde für derartige Messungen einmal pro Tag eine Probe des Öls gezogen, destilliert und der verbleibende Ölgehalt gewogen.

Das Online-Verfahren der Braunauer Schüler misst die Qualität dagegen laufend und erfasst so auch tägliche Schwankungen. Dieses Projekt wird ebenfalls beim EU Wettbewerb in Budapest vertreten sein.

"Jugend Innovativ" wird im Auftrag vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit alljährlich von der Innovationsagentur durchgeführt. (APA)