Manila - China droht nach Befürchtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Sommer eine neue Welle von SARS-Erkrankungen. In weiten Teilen Chinas kommt es jeden Sommer zu heftigen Überschwemmungen, bei denen auch die Abwasserkanäle überlaufen. Über die im Abwasser enthaltenen Fäkalien könnte der SARS-Erreger übertragen werden, sagte am Mittwoch der Sprecher des WHO-Büros in Peking, Bob Dietz. Seit November sind bereits 296 Chinesen an SARS gestorben, seit einigen Wochen geht die Zahl der Infektionen jedoch zurück.

Schwere Regenfälle hatten bereits in der vergangenen Woche zu Überschwemmungen in den Provinzen Hunan, Fujian und Guangdong geführt. Gegenmaßnahmen sind nach WHO-Angaben nicht möglich. "Überschwemmungen kann man nicht aufhalten, und es gibt keine Möglichkeit, die Abwassersysteme in so kurzer Zeit zu verbessern", sagte Dietz.

Mithilfe

Die chinesische Regierung kündigte am Mittwoch finanzielle Hilfen für die von der Lungenkrankheit in Mitleidenschaft gezogenen Fluggesellschaften und andere Reiseunternehmen an. Die Regierung werde die Unternehmen mit insgesamt 100 Millionen Yuan (10,4 Millionen Euro) unterstützen, berichteten die staatlichen Medien. Die drittgrößte chinesische Fluggesellschaft China Eastern Airlines teilte laut einem Zeitungsbericht mit, sie verliere täglich 20 Millionen Yuan.

Singapur vergibt seit Mittwoch einmalige Hilfszahlungen an SARS-Patienten. Jeder geheilte Patient erhält 3.000 singapurische Dollar (1.500 Euro). Die Regierung versprach auch den Angehörigen verstorbener SARS-Patienten finanzielle Unterstützung. (APA/AP)