Algier - Die Spekulationen über das Schicksal der Sahara-Geiseln hielten in den algerischen Zeitungen auch am Mittwoch an. Das Blatt "L'Expression" berichtete, eine Befreiung der 15 noch verschleppten Sahara-Touristen könne sich verzögern, denn "die Jagd auf die Geiselnehmer zeichnet sich als gefährlicher ab als gedacht". Die algerischen Elitetruppen im Süden des Landes müssten zunächst noch "Schwierigkeiten beseitigen". Sie wollten sicherstellen, dass ihr Vorgehen erfolgreich sei und ein "Null-Risiko" für die Geiseln bestehe.

Auch "El Khabar" berichtete, eine Befreiungsaktion sei angesichts der sehr schwer zugänglichen Bergregion nicht absehbar. "Le Jeune Indépendant" beruft sich auf einen Informanten aus dem algerischen Verteidigungsministerium, wonach die europäischen Geiseln "in der günstigsten Frist und unter den besten Bedingungen" befreit werden sollten. Offizielle Stellungnahmen gab es in Algier dazu nicht.

Unter Berufung auf eine "sichere Quelle" bei den algerischen Sicherheitskräften schrieb "L'Expression", die Präsenz von hohen Verantwortlichen der Spezialkräfte in der Nähe von Illizi, knapp 1200 Kilometer südlich von Algier, spreche für andauernde Schwierigkeiten. Die als bevorstehend angekündigte Befreiungsaktion werde wohl verschoben, bis der Verhandlungsspielraum ausgeschöpft sei. Die noch festgehaltenen Sahara-Geiseln sind vor allem Deutsche und Schweizer. Zehn Österreicher kamen vor einer Woche frei.(APA/dpa)