Riad/Kairo - Die radikale Palästinenserorganisation Hamas hat die Selbstmordattentate von Casablanca und Riad verurteilt. Diese behinderten den "Heiligen Krieg" der Palästinenser gegen die israelische Besatzung, da sie den Feinden einen Vorwand für noch mehr Druck und Einmischung in die Angelegenheiten der arabischen Staaten lieferten, sagte der Präsident des Hamas-Politbüros, Khaled Mechaal, in einem Interview mit der saudiarabischen Tageszeitung "Al Watan".
"Auch die grenzenlose amerikanische Unterstützung für die zionistische Besatzung in Palästina und die im Allgemeinen gegen die Araber und Muslime gerichtete amerikanische Politik und die Bedrohungen unserer Nation und unserer Interessen und die Aggression gegen eine Anzahl arabischer und islamischer Staaten gibt niemandem das Recht für derartige Operationen und Explosionen, die eine Bedrohung der inneren Sicherheit unserer Staaten sind", erklärte Mechaal, der 1997 Ziel eines fehlgeschlagenen Mordanschlags des israelischen Geheimdienstes Mossad in Amman gewesen war. Daraufhin war der Gründer und geistliche Führer der Hamas, Scheich Ahmed Yassin, nach zehnjähriger Haft in Israel auf jordanischen Druck freigelassen worden. Der damalige König Hussein hatte Yassins Freilassung ultimativ verlangt, nachdem zwei mit gefälschten kanadischen Pässen ausgestattete Mossad-Agenten nach dem gescheiterten Versuch, Mechaal zu ermorden, von den jordanischen Behörden festgenommen worden waren.
"Al Watan" veröffentlichte am Mittwoch außerdem einen Brief von Jamal Khalifa an seinen Schwiegersohn, den Anführer des Terrornetzwerks Al Kaida, Osama bin Laden. In diesem freundlich formulierten an "meinen Bruder", den "frommen Mann", gerichteten Schreiben bittet er ihn, in einer öffentlichen Botschaft "das Feuer der Spaltung" zwischen den Muslimen zu löschen, an dessen Entstehung Bin Laden selbst viel Schuld trage.(APA/dpa)