Die Telekom-Internet-Tochter T-Online setzt nach Angaben ihres Vorstandsvorsitzenden Thomas Holtrop immer mehr auf bezahlpflichtige Inhalte. Während beim Geschäft mit dem Zugang zum weltweiten Computernetz im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 31,4 Prozent erzielt wurde, stieg der Umsatz im Nicht-Zugangsgeschäft um 76 Prozent, wie Holtrop am Mittwoch bei der Hauptversammlung der Aktiengesellschaft in Köln erläuterte.

Löwenanteil

Auch wenn in absoluten Zahlen das Zugangsgeschäft mit rund 1,25 Mrd. Euro weiter den Löwenanteil am Umsatz von T-Online gebracht habe, so ließen sich rund 340 Mio. Euro Einnahmen aus Werbung, E-Commerce, Bezahl-Inhalten und Bezahl-Diensten doch gut sehen. Bezahl-Inhalte allein brachten nach den Worten Holtrops bereits 17 Mio. Euro Umsatz. T-Online habe im vergangenen Jahr sein Angebot an solchen extra kostenpflichtigen Inhalten wie Musikvideos, Spielen, Film-Trailern oder zur Fußball-Weltmeisterschaft deutlich ausgebaut und wolle diesen Trend im laufenden Jahr fortsetzen.

Rund 3.500 Bezahl-Angebote seien derzeit im T-Online-Netzwerk zu finden, sagte Holtrop. Acht bis zehn Prozent der Kunden nutzten inzwischen solche Angebote. Auch bei anderen bedeutenden Internetanbietern wie AOL und Yahoo gehe der Trend zu Bezahl-Angeboten.

12,2 Millionen Kunden

Bei der Vermarktung von Inhalten hilft die Zuwendung der Kunden zur breitbandigen DSL-Technik, ohne die beispielsweise selbst kurze Filme kaum per Internet übertragbar wären. T-Online steigerte seine Kundenzahl im vergangenen Jahr um 1,6 Mio. auf 12,2 Mio.. Fast 23 Prozent davon, 2,8 Mio. Kunden, nutzten Breitbandzugänge.

Im ersten Quartal des laufenden Jahres setzte sich die Aufwärtsentwicklung bei T-Online fort. Holtrop äußerte die Hoffnung, dass dieser Trend bald auch den Aktienkurs erreiche. Die Kundenzahl stieg auf rund 12,5 Mio., allein im Breitbandbereich lag den Aussagen Holtrops zufolge der Zuwachs bei 47 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2002. T-Online will im laufenden Jahr die Bezahldienste weiter ausbauen.

T-Online Vision on TV

Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft soll dann das bei der CeBIT im März vorgestellte Projekt T-Online Vision on TV auf den Markt und in die Wohnzimmer kommen: Filme auf Anforderung aus dem Internet auf dem heimischen Fernseher mit Hilfe einer Set-Top-Box, die auch einen digitalen Videorekorder enthält und ferner einfache Internetdienste wie E-Mail und Chat ermöglicht. (APA)