Häufige alternative Bezeichnungen wie "Menschen mit Lernschwierigkeiten" oder "mit der Diagnose einer geistigen Behinderung" fanden geringe Zustimmung. Am treffendsten erschien die Wortwahl "Menschen mit besonderen Fähigkeiten". Und deshalb findet sich diese nun auch im Untertitel der außergewöhnlichen Studie "Ich sehe mich NICHT als behindert".
Kathrin Pfretschner, Daniela Pittl, Reinhard Köbler und Christian Niedermayer haben, begleitet von Lisa Gensluckner, für den Tiroler Arbeitskreis für integrative Erziehung (Tafie) Innsbruck-Land anhand von neun Interviews eine Arbeit vorgelegt, die in der Tradition der People-First-Bewegung steht: "People First (sprich: Pipl först) heißt: ,Mensch zuerst'", wie die Studie erklärt. "Eine politische Bewegung", vor 25 Jahren in den USA entstanden, mit dem Ziel der "Selbstvertretung".
Unter verschiedenen Gesichtspunkten - Kindheit, Schule, Ausbildung/Beschäftigung, Wohnen/Freizeit, Beziehung/Sexualität sowie Diskriminierung - wurden die Interviews redigiert und mit "Überlegungen" (Wünschen, Forderungen) verbunden. Experten lieferten Fachwissen unter anderem zu Interviewtechnik, Studienerstellung und Integration. Die Sprache ist einfach, das Layout großzügig.