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Wiederholtes Eincremen und mit dem Sonnenschutzmittel nicht sparen - Dann ist der Sonnenschutz gewährleistet.

Foto: APA/Barbara Gindl

Kommt nach einem Sonnenbrand die ersehnte Bräune?

Ja, denn der Sonnenbrand ist vor allem den UVB-Strahlen zu verdanken. Mit einer Wellenlänge von 280 bis 320 nm dringen diese weniger tief in die Haut ein, als die langwelligen UVA-Strahlen (320-400 nm) und sorgen für eine verzögerte Pigmentbildung, die zu einer lang anhaltenden Bräune führt. 

Die Bräunung der Haut ist ein Schutzmechanismus. Das Pigment Melanin wird von speziellen Hautzellen, den Melanozyten gebildet. Es absorbiert UV-Licht und schützt die empfindlichen Zellkerne und damit mit den wertvollsten Teil der Zelle: Das Genom. 

UVA-Strahlen machen den Großteil des UV-Lichts aus. Sie dringen bis zur Lederhaut vor und verursachen eine unmittelbare Pigmentierung zum sofortigen Schutz der Haut. Allerdings hält diese Bräune nur wenige Stunden an und bietet daher kaum Schutz für die Zellen. Sonnenallergien und andere Lichtüberempfindlichkeitsstörungen werden unter anderem den UVA-Strahlen zugeschrieben. 

Der lang anhaltenden Bräune wegen, einen Sonnenbrand zu riskieren, ist ein gefährliches Spiel mit der Sonne, denn der UVB-Anteil ist hauptverantwortlich für die Bildung von Hautkrebs. Langfristig betrachtet eine Katastrophe, akut ist der Sonnenbrand vor allem ein schmerzhaftes Ereignis. Es handelt sich dabei um eine mehr oder minder schwere Verbrennung der Haut, die mit Rötung, Schwellung und Blasenbildung einhergehen kann. 

Wer von Sonnenbränden bisher verschont geblieben ist, darf bei häufiger Sonneneinstrahlung auf lange Sicht leider trotzdem mit Schäden zu rechnen. Pigmentverschiebungen, Altersflecken, bleibende Gefäßerweiterungen und frühzeitige Faltenbildung typisch und im Wesentlichen der UVA-Strahlung zu verdanken. Aber auch an der Entstehung von Melanomen ist dieser Anteil des Lichts beteiligt. 

Schützt Solariumbräune vor dem Sonnenbrand?

Nein. Sonnenstudios verwenden vorwiegend UVA-Strahlen, sorgen also nur für eine kurzfristige Bräune und infolge dessen für keinen wirklichen Lichtschutz der Haut. Außerdem wird durch die herausgefilterte UVB-Strahlung die Bildung von Lichtschwielen verhindert. Diese verdickte Hornhaut absorbiert vermehrt gefährliches UVB-Licht und versucht auf diese Weise den Organismus vorSonnenbränden zu schützen. 

Eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad eincremen? 

Ja, wenn das Sonnenschutzmittel einen chemischen oder synthetischen Filter enthält. Der UV-Schutz dieser Produkte beruht auf der Absorbierung schädlicher Strahlung und wird erst wirksam, wenn die Sonnencreme zur Gänze in die Haut eingedrungen ist. Es dauert also in etwa eine halbe Stunde bis der Sonnenschutz aktiv ist. Beim Gebrauch physikalischer Mittel, lautet die Antwort auf die eingehende Frage: Nein. Physikalische Filter reflektieren UV-Licht. Dabei liegen winzige Mikropigmente wie ein Spiegel auf der Haut und hinterlassen einen weißen Film. Der Sonnenschutz ist sofort nach Anwendung gewährleistet. 

Darf man Sonnenschutzmittel vom Vorjahr verwenden?

Ja, bei sachgerechter Lagerung gewähren Sonnenschutzmittel vom Vorjahr auch noch ihren UV-Schutz, da es sich bei den integrierten UV-Filtern um sehr stabile Substanzen handelt. Leider ist die Suche nach einem Haltbarkeitsdatum auf vielen Sonnenschutzmitteln jedoch oft vergeblich. Bei korrekter Lagerung sind sie aber in ungeöffneten Zustand mindestens 30 Monate haltbar. Was dem Käufer allerdings verborgen bleibt: Wie lange ein Produkt bereits einen Laden hütet. 

Vorausgesetzt man erwirbt also ein frisches Produkt, dann sollte die Tube oder Flasche einmal geöffnet auf jeden Fall kühl und dunkel gelagert werden - auch am Strand. Dort lässt sich die Flasche nach dem Eincremen in der Badetasche im Schatten verstauen. Für längerfristige Aufbewahrung eignet sich der Kühlschrank. 

Gründe, um die Sonnencreme sofort zu entsorgen sind: Unangenehmer Geruch, veränderte Farbe oder Konsistenz. 

Einmassieren oder einfach nur oberflächlich verteilen?

Tatsächlich ist die Technik der Anwendung einer Sonnencreme entscheidend. Einmassieren reduziert die Schutzwirkung, vermutlich weil sich die einmassierte Creme größtenteils in kleinen Hautfältchen absetzt und so die Dicke der Schutzschicht vermindert. Sonnenanbeter verteilen das Schutzmittel also am besten gleichmäßig grob auf der Haut und lassen es selbstständig einziehen. 

Ist das Eincremen im Schatten verzichtbar?

Nein. Der Schatten bietet nur bedingt Schutz, denn Sand, Wasser und Gebäude reflektieren die Sonne. Empfindliche Menschen bekommen auch im Schatten einen Sonnenbrand, wenn sie uneingecremt den ganzen Tag unter dem Sonnenschirm liegen. Dasselbe gilt für einen wolkigen Tag. 

Einmal einschmieren pro Tag - Reicht das?

Nein. In der Regel wird beim Auftragen der Sonnencreme ohnehin gespart. Deshalb wird der vom Lichtschutzfaktor versprochene Sonnenschutz oft von vornherein nicht erreicht. Durch wiederholtes Eincremen lässt sich die Lichtschutzwirkung aber wesentlich verbessern. Da der Kontakt mit Wasser und das anschließende Abtrocknen die Menge der ebenfalls reduzieren, ist nach dem Schwimmen Nachcremen ebenfalls sinnvoll. 

Keine dunkle Kleidung im Sommer?

Kommt darauf an, welchem Zweck Kleidung dienen soll. Sonnenempfindliche Menschen sollten sich für dunkle Kleidung entscheiden, denn diese absorbiert die gefährlichen UV-Strahlen wesentlich besser. Der Lichtschutzfaktor liegt hier bei über 20. Wer es gern angenehm kühl hat, der möge sich für das weiße T-Shirt entscheiden, denn helle Stoffe reflektieren die wärmenden Infrarotstrahlen wesentlich besser, als dunkle Stoffe. Ohne Einschmieren geht es dann allerdings nicht, denn mit einem Lichtschutzfaktor 5 ist helle Bekleidung kein wirksamer UV-Schutz. (derStandard.at, 29.06.2011)