Bild nicht mehr verfügbar.

Die Aktivistinnen bitten um Hilfe aus dem Nord-Westen.

Foto: REUTERS/ Cynthia Karam

Dubai - Aktivistinnen setzen nun im Protest gegen das Fahrverbot für Frauen in Saudi-Arabien auf die Hilfe von westlichen Top-Diplomatinnen: Sie forderten am Montag unter anderen US-Außenministerin Hillary Clinton und die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton schriftlich dazu auf, ihre Kampagne zu unterstützen.

Die Aktivistinnen erklärten, vom "Arabischen Frühling" inspiriert zu sein. Ihre Aktion verdiene Unterstützung aus dem Westen. Etwa 40 saudi-arabische Frauen hatten sich am Freitag ans Steuer gesetzt, um gegen das inoffizielle Fahrverbot zu protestieren. Festnahmen gab es offenbar keine.

In Saudi-Arabien gibt es kein Gesetz, das Frauen das Autofahren untersagt. Das in der Welt einmalige Verbot geht vielmehr auf die als Fatwas bezeichneten Anweisungen von islamischen Geistlichen zurück. Diese haben den Erlass damit begründet, dass mobile Frauen Sittenwidrigkeiten und Versuchungen ausgesetzt seien.

Protest gegen Verhaftung

Wegen der Fatwa müssen viele Familien einen Fahrer einstellen oder sich auf männliche Autofahrer in der Familie verlassen. Mit der Kampagne protestieren die Aktivisten dagegen, dass eine Frau im vergangenen Monat zu zehn Tagen Haft verurteilt wurde, weil sie ein Video von sich beim Autofahren ins Internet gestellt hatte.

Berichten zufolge war die 32-Jährige freigekommen, nachdem sie in einer schriftlichen Erklärung eingewilligt hatte, künftig weder Autofahren noch sich öffentlich dazu äussern zu wollen. Ihr Fall hatte internationale Kritik hervorgerufen. (APA)