Die Geburtshelferkröte zählt zu jenen Arten, die besonders empfindlich auf den Chytridpilz reagieren.

Foto: Benedikt Schmidt

Mikroskopische Aufnahme des Chytridpilzes auf der Haut eines Frosches.

Foto: Douglas Woodhams

Ein mikroskopisch kleiner Hautpilz führt seit den 1980er-Jahren weltweit zum Massensterben von Fröschen und Kröten und gar zum Aussterben von einzelnen Arten. Nun hat ein Forscherteam unter der Leitung der Universität Zürich mögliche Bekämpfungsstrategien verglichen. Fazit: Besonders erfolgversprechende Waffen sind Bakterien und Fungizide.

Die ersten Massensterben von Amphibien wurden in den 1980er- und 1990er-Jahren in Australien und Mittelamerika beobachtet, wie die Uni Zürich am Montag mitteilte. Doch erst 1998 identifizierten Forscher den Übeltäter: Es handelt sich um einen sogenannten Chytridpilz mit dem wissenschaftlichen Namen Batrachochytrium dendrobatidis.

Spur der Verwüstung

Seither hat sich dieser Hautpilz auf alle Kontinente ausgebreitet und eine Spur der Verwüstung in Tümpeln und Teichen hinterlassen. "Wenn immer er in einem Gebiet neu aufgetaucht ist, so sind dort Frösche in großer Zahl an der Krankheit gestorben", wird Benedikt Schmidt, Naturschutz-Biologe an der Uni Zürich, in der Mitteilung zitiert.

Forschende der Uni Zürich sichteten nun gemeinsam mit Kollegen aus Spanien, Australien und den USA die vorhandenen Ansätze zur Bekämpfung des Pilzes. Einzelne Individuen zu behandeln, etwa in einem Zoo, sei einfach, sagte Schmidt. Die Bekämpfung des Pilzes in der Natur hingegen sei eine Herausforderung.

Mehrere Methoden

Trotzdem gibt es erfolgversprechende Ansätze, wie die Forscher im Fachmagazin Frontiers in Zoology schreiben. Eine Möglichkeit sind Bakterien, die natürlicherweise auf der Froschhaut leben. Einige von ihnen hemmen - zumindest im Labor - den Chytridpilz. Nun müsse geklärt werden, wie sich die Methode bei freilebenden Fröschen anwenden lasse, sagte Schmidt.

Die zweite Methode ist einfach: Man fängt Frösche oder Kaulquappen und behandelt sie mit einem Fungizid, das den Pilz abtötet. Dann lässt man die Tiere wieder frei. Auch das funktioniere im Prinzip gut, sagte Schmidt. Die Frage sei aber, wie man verhindern könne, dass die Tiere sich nach der Freilassung gleich wieder ansteckten.

Eine weitere Idee ist laut den Biologen eine Impfung für die gebeutelten Frösche. Dazu benutzt werden könnte zum Beispiel eine abgeschwächte Variante oder ein natürlich vorkommender nicht- infektiöser Stamm des Pilzes. (red/APA)