New York/Falluja - Nach der gemeinsamen Erklärung Frankreichs, Deutschlands und Russlands vom Mittwoch steht der Verabschiedung der neuen Irak-Resolution der USA mit breiter Zustimmung im UNO-Sicherheitsrat nichts mehr im Wege. Der Rat wollte am Donnerstagnachmittag (15:30 Uhr MESZ) zum Votum in New York zusammenkommen.

Am Mittwochabend hatten sich die Außenminister Dominique de Villepin, Joschka Fischer und Igor Iwanow in Paris darauf verständigt, für die Resolution zu stimmen, auch wenn diese nicht perfekt sei "und nicht so weit geht, wie wir dies gewünscht hätten", wie de Villepin nach dem Treffen sagte. Unsicher war wenige Stunden vor der Abstimmung nur noch das Verhalten Syriens.

Die USA hatten ihren Resolutionsentwurf drei Mal modifiziert, um einigen Vorschlägen und Bedenken von Sicherheitsratsmitgliedern Rechnung zu tragen. Mit dem siebenseitigen Dokument sollen die Machtverhältnisse im Nachkriegs-Irak festgeschrieben und die Aufhebung der 1990 verhängten UN-Sanktionen veranlasst werden.

Die Vereinten Nationen werden demnach beim Wiederaufbau des Irak trotz Drängens aus Paris, Berlin und Moskau eine den Alliierten untergeordnete Rolle spielen. Der UNO-Sicherheitsrat wird die Lage im Irak im Zusammenhang mit der Ausführung seiner Resolution in einem Jahr überprüfen und gegebenenfalls weitere Schritte vornehmen.

Villepin rechtfertigte das Entgegenkommen Frankreichs am Donnerstag damit, dass Paris "der Dringlichkeit, den Schwierigkeiten, den Unsicherheiten, die heute im Irak vorherrschen, gerecht werden" wolle. Er hoffe, dass alle Mitglieder des Sicherheitsrates dem Entwurf nun zustimmen könnten. (APA/dpa)