Tokio - Die Aufbereitungsanlage für das havarierte japanische Atomkraftwerk Fukushima hat in einem Testlauf etwa tausend Tonnen hoch radioaktiv verseuchtes Wasser gereinigt. Das teilte der Lieferant der Anlage, der französische Atomkonzern Areva, am Mittwoch mit, der die Anlage zusammen mit dem US-Unternehmen Kurion in Rekordzeit aufgebaut hatte. Nur fünf Stunden nach ihrer Inbetriebnahme war die Wiederaufbereitungsanlage am Samstag wegen eines Schadens gestoppt worden. Nach Angaben des Kraftwerksbetreibers Tepco waren Bauteile von Kurion wegen des hohen Anteils an radioaktivem Cäsium an der zu behandelnden Flüssigkeit ausgefallen. Kurion nahm daher Anpassungen vor.

Von Dienstagmittag bis Mittwochvormittag (Ortszeit) hatte Tepco die Anlage einem großangelegten Test unterzogen. Dabei wurden laut Areva tausend Tonnen hoch radioaktives Wasser gereinigt. Laut einer Tepco-Sprecherin sollte am Mittwoch ein zweiter Test stattfinden, er sei aber wegen eines Problems mit einem Kurion-Messgerät verschoben worden.

Seit dem schweren Erdbeben im Nordosten Japans und dem anschließenden Tsunami am 11. März haben sich in den Reaktorgebäuden und Turbinen des Akw Fukushima rund 100.000 Tonnen hoch radioaktives Wasser angesammelt. Sie hindern die Arbeiter vor Ort daran, die Kühlsysteme für die atomaren Brennstäbe zu reparieren. Die Aufbereitungsanlage von Areva und Kurion kann nach Unternehmensangaben 50 Tonnen Wasser pro Stunde und damit 1.200 Tonnen Wasser pro Tag aufbereiten. Die Radioaktivität des Wassers wird dadurch 1.000 bis 10.000 Mal schwächer. (APA)