Wien  - Ex-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner (ÖVP) hat nun fix einen neuen Job bei der internationalen Anti-Korruptionsakademie (IACA) in Laxenburg bei Wien, und zwar ab 1. August. Das bestätigte die Juristin am Mittwoch der "Tiroler Tageszeitung". Bandion-Ortner soll ihre Kontakte als ehemalige Ministerin nutzen, um neue Staaten als Mitglieder der Akademie und damit als Beitragszahler anzuwerben.

Bandion-Ortner bleibt als Richterin dem Justizministerium zugeordnet, wird von dort aus aber an die IACA ausgeliehen - zum gleichen Gehalt, wie sie es als Richterin bekommen hätte, erklärte sie. Der neue Job sei keinesfalls als endgültiger Abschied vom Richteramt gedacht, so die 44-Jährige. An ihren früheren Arbeitsplatz am Wiener Landesgericht war sie nach dem Abschied aus der Bundesregierung Mitte April aus gesundheitlichen Gründen noch nicht zurückgekehrt.

Experten aus mehreren Staaten

Bei der IACA wird die Ex-Ministerin dem Aufbaustab der Akademie zugeordnet. Unter der Leitung von Martin Kreutner, dem früheren Chef des zur Korruptionsbekämpfung eingerichteten Büros für interne Angelegenheiten im Innenministerium, sind dort Experten aus mehreren Staaten tätig - jeweils auf Kosten der Entsendeländer. Im Herbst soll nach Angaben Kreutners dann begonnen werden, die endgültige Gremien der IACA aufzubauen. Derzeit hat die Akademie 52 Mitglieder. Auch zahlreiche europäische Staaten sind der Einrichtung bisher nicht beigetreten. (APA)