Bild nicht mehr verfügbar.

29. August 2010:  Franco Frattini empfängt Muammar Gaddafiin Rom

Foto: Reuters/Tony Gentile

Rom - Italiens Außenminister Franco Frattini hat eine Feuerpause im Libyen-Krieg ins Gespräch gebracht und dafür Widerspruch seiner Nato-Verbündeten Frankreich und Großbritannien geerntet. "Der Bedarf, eine Waffenruhe in Betracht zu ziehen, ist dringlicher geworden", sagte Frattini am Mittwoch. Eine Waffenruhe sei der erste Schritt in Richtung politische Verhandlungen. Außerdem sei die Einstellung militärischer Handlungen wichtig, um humanitäre Hilfe zu ermöglichen.

Die Regierung in Rom erklärte wenig später, Italien mache keinen konkreten Vorschlag, sei aber an Ideen interessiert, wie weniger Zivilisten zu Schaden kommen könnten. Die Nato hatte am Wochenende erstmals eingeräumt, dass womöglich durch einen ihrer Luftangriffe Zivilisten getötet worden seien.

Frankreich und Großbritannien, die den Libyen-Einsatz militärisch maßgeblich mittragen, signalisierten umgehend, dass sie eine Waffenruhe ablehnen. "Wir müssen den Druck auf Gaddafi erhöhen. Mit einer Pause der Einsätze würde man riskieren, dass er Zeit gewinnt und sich reorganisieren kann", sagte der Sprecher des französischen Außenministeriums, Bernard Valero. Ähnlich äußerte sich ein Sprecher des britischen Premierministers David Cameron: "Wir vertreten die Position, dass es in den Händen Gaddafis liegt. Er hat mehrere Waffenruhen ausgerufen und keine davon ist eine Waffenruhe geworden." Der gegenwärtig richtige Ansatz sei es, den Druck auf Gaddafi zu erhöhen. (Reuters)