Wien - Der künftige Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), Fuat Sanac, steht dem von Innen- und Justizministerium präsentierten Paket gegen Terrorismus positiv gegenüber. "Wir begrüßen jede Maßnahme gegen Terrorismus", sagte er am Donnerstag im Gespräch mit der APA. Er betonte jedoch, dass das Gesetz nicht nur für Muslime, sondern für alle gelte - "weil Terrorismus keine Religion hat, er kann jeden betreffen".

Sanac betonte die Notwendigkeit schärferer Gesetze gegen Terrorismus. Es müssten noch einige Maßnahmen getroffen werden, damit die Bevölkerung weltweit in Ruhe und Harmonie leben könne. Der künftige oberste Muslime-Vertreter bestätigte auch, dass es in Zukunft zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen der Glaubensgemeinschaft und den Behörden kommen werde. "Wenn wir wissen, dass es in unseren Einrichtungen Elemente gibt, dann können wir Maßnahmen treffen", bezog er sich auf mögliche radikale Zellen etwa in Gebetshäusern. In Österreich seien diese allerdings "Einzelfälle".

Bei der Präsentation des Maßnahmenpakets am Mittwoch durch Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Justizministerin Beatrix Karl (beide V) hätte sich Sanac gewünscht, dass die Muslime nicht explizit erwähnt worden wären. Sanac wird am Sonntag zum neuen Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft gewählt und folgt in dieser Funktion Anas Schakfeh. (APA)