Frankfurt - Die Frankfurter Aktienbörse ist am Donnerstag mit starken Verlusten aus dem Handel gegangen. Der DAX verlor 128,75 Punkte (minus 1,77 Prozent) auf 7.149,44 Einheiten. Der TecDAX sank um -11,22 Punkte oder -1,28 Prozent auf 863,85 Punkte. Der M-DAX ermäßigte sich 146,49 Punkte oder 1,37 Prozent auf 10.515,03 Zähler. Der HDAX schloss mit 3.639,79 Einheiten und einem Minus von 62,98 Zählern oder 1,70 Prozent. Der C-DAX verlor 10,60 Punkte oder 1,65 Prozent auf 630,96 Zähler.

Sorgen um die US-Wirtschaft und die weitere Entwicklung in der europäischen Schuldenkrise haben den DAX tief ins Minus gedrückt. In den USA war die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend stark gestiegen. Zudem hatte US-Notenbankchef Ben Bernanke am Vorabend die Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft gesenkt. Die US-Konjunktur habe sich langsamer als erwartet erholt, hatte die Fed in ihrer Erklärung zum Zinsentscheid geschrieben. "Die schwächeren Konjunkturdaten und die Hängepartie in der Schuldenkrise beschäftigen den Markt weiter und das sorgt für anhaltende Unsicherheit", sagte Analyst Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel.

Zusätzlich wurde der DAX von den schwächelnden Bayer-Titeln nach unten gezogen. Die Aktien des Pharmakonzerns stürzten am DAX-Ende um 6,26 Prozent auf 54,40 Euro ab. Marktteilnehmer begründeten das damit, dass Bayer im Rennen um ein neues Schlaganfall-Medikament offenbar weiter zurückgefallen sei. Nachdem bereits der deutsche Rivale Boehringer Ingelheim mit seinem Mittel Pradaxa einen Erfolg verbucht hatte, konnten nun auch die US-Konkurrenten Bristol-Myers Squibb und Pfizer mit ihrem gemeinsam entwickelten Gerinnungshemmer Apixaban positive Studiendaten vorweisen. Mehrere Analysten äußerten sich daraufhin mit Blick auf die Chancen des Bayer-Mittels Xarelto negativ.

DAX-Spitzenreiter waren dagegen die Aktien von Merck, die gegen den Trend um 1,38 Prozent auf 74,01 Euro zulegten. Die Titel des Darmstädter Pharmakonzerns profitierten von einer Studie von Bernstein Research. Darin waren sie in der Hoffnung auf eine künftig bessere Kapitalnutzung hochgestuft worden. Zudem sollten die Geschäfte bei Merck weiter gut laufen, hatte Analyst Jack Scannell geschrieben.

Im MDax konnten sich nur die EADS-Aktien im Plus halten, sie stiegen um 0,96 Prozent auf 22,030 Euro. Händler verwiesen auf positive Nachrichten für den Flugzeugbauer Airbus von der Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris. Die EADS-Tochter hatte vor allem dank weiterer Bestellungen des Mittelstreckenjets A320neo auf der Messe einen Auftragsrekord verbucht.

Die Aktien des Chemikalienhändlers Brenntag waren bei 76,25 Euro insbesondere wegen eines Dividendenabschlag von 1,40 Euro je Aktie schwach und rutschten mit einem optisch hohen Minus an das MDax-Ende. Börsianer kritisierten aber auch, dass auf der Hauptversammlung am Vortag von Unternehmensseite keine neue und konkretere Prognose gegeben worden war. (APA)