Zürich - Nachdem die Vermögen der reichen Menschen wegen der Rezession vor zwei Jahren geschmolzen sind, häuft sich das Geld auf den Konten wieder auf Rekordstände an. Am schnellsten wächst die Zahl reicher Menschen derzeit in Asien.

Weltweit gab es Ende vergangenen Jahres 10,9 Millionen Menschen, die über eine Million Dollar frei verfügbaren Vermögens verfügen, das sie an den Finanzmärkten investieren können. Das sind um 8,3 Prozent mehr als 2009. "Die Anzahl vermögender Privatpersonen hat das Vorkrisenniveau überschritten", sagte Peter Schmid von der US-Bank Merrill Lynch in Zürich.

Asien überholt Europa

Zusammen haben diese Menschen 42,7 Billionen Dollar (29.659 Mrd. Euro) - so viel wie nie zuvor. Die Reichen in Asien haben Europa mittlerweile überholt, so der "World WealthReport" von Merrill Lynch und der Beratungsfirma Capgemini: 3,3 Mio. Millionäre dort stehen 3,1 Mio. reichen Europäern gegenüber. In Asien besaßen die Reichen Ende des vergangenen Jahres zusammen 10,8 Bio. Dollar, während die vermögenden Europäer 10,2 Bio. Dollar hatten. Am meisten Reiche gibt es aber immer noch in Nordamerika, wo 3,4 Millionen Menschen über 11,6 Bio. Dollar verfügten.

Weiterhin lebt gut die Hälfte der Reichen der Welt in Nordamerika,

Deutschland oder Japan. Daneben ist aber China weiter gewachsen und liegt auf der vierten Position. Mittlerweile gibt es auch mehr Reiche in Australien als in Italien.

Typische außereuropäische Länder mit einer deutlich wachsenden reichen Oberschicht sind einige Golfstaaten, Indien, Singapur und Indonesien wie auch Brasilien und Vietnam. Gewachsen ist die Zahl der Dollarmillionäre aber auch in Ländern wie Sri Lanka oder Polen.

In Deutschland gab es im vergangenen Jahr 924.000 Geldmillionäre, ein Plus von 7,2 Prozent, so die Studie. (dpa, sda, DER STANDARD, Printausgabe, 24.6.2011)