Nur eine von vielen möglichen schmerzhaften Begegnungen im Urlaub.

Foto: Standard/Matthias Cremer

Was hilft gegen Übelkeit im Auto oder Flugzeug?

Der Reisekrankheit kann man vorbeugen, indem man vor der Reise auf fette, schwere Speisen und Alkohol verzichtet. Viel Wasser trinken, immer in Fahrtrichtung sitzen, im Flugzeug vorn und am Mittelgang, damit man immer wieder aufstehen und sich bewegen kann. Im Auto nicht lesen. Kindern helfen Reisekaugummis, ablenkende Spiele oder Nachtfahrten. Ingwertee und -saft beruhigt den Magen. Bei starker Übelkeit legt man sich am besten flach hin. Achtung: Reisekaugummis machen müde.

Warum verkühlt man sich im Flugzeug so leicht?

Weil man in Sommerkleidung reist. Strümpfe tragen, Hals und Nacken mit Schal gegen den Luftzug aus der Klimaanlage schützen. Meersalzspray für die Nase bewahrt die Schleimhäute vor dem Austrocknen.

Warum schläft man in Hotelbetten oft schlecht?

Der Grund dafür ist eher beim üppigen Abendessen als beim fremden Bett zu suchen. Mittel gegen Jetlag: wachbleiben, bis am Reiseziel Schlafenszeit ist. Baldrian, Hopfen, Melisse als Tee oder Pastillen gehören in die Reiseapotheke, ebenso Ohrenstöpsel.

Waren es Flöhe oder Wanzen?

Flohbisse erkennt man an ihrer Häufung. Ein Flohbiss kommt nie allein. Wie bei Wanzen (sie machen großflächige Rötungen) tritt starker Juckreiz auf. Kühlende Gels auftragen und das Hotel wechseln! Die Parasiten dort lassen.

Was löscht den Sonnenbrand?

Intensive UV-Strahlung kann zu einer akuten Entzündung der Haut, einem Sonnenbrand, führen. Gegen leichte Rötungen helfen kalte Duschen, kühlende Lotionen und Gels (beispielsweise Aloe Vera). Für Rothäute gilt: im Schatten bleiben, die verbrannten Stellen durch Kleidung schützen. Viel trinken! Schwerer Sonnenbrand mit Blasen und Schwellungen muss medikamentös behandelt. Arzt aufsuchen.

Wie erkennt und behandelt man einen Sonnenstich?

Kopfschmerzen bei heißem, hochrotem Kopf sind erste Anzeichen. Übelkeit, Benommenheit, Atemprobleme, steifer Nacken können folgen. Fieber und Schüttelfrost sind weitere Symptome. Betroffene sofort an einen kühleren, schattigen Ort bringen. Kopf hoch lagern, beengende Kleider öffnen. Kühle Wickel um Kopf und Körper lindern von außen, kühle oder lauwarme Flüssigkeit mit etwas Salz von innen. Bei Ohnmacht den Arzt rufen und den Kranken seitlich lagern.

Wie aktiviert man den Darm?

Vor dem Frühstück heißes Wasser schluckweise trinken, im Uhrzeigersinn den Bauch massieren. Ballaststoffe, Artischockentabletten, Trockenfrüchte lösen Verstopfungen.

Wie entgeht man der Rache Montezumas?

Die wichtigste Regel zur Vorbeugung von Reisedurchfall: Cook it, peel it or leave it (Kochen, schälen oder lassen!) Probiotika (Laktobazillen, Bifidobakterien) pflegen die Darmflora. Leichte Diarrhöe verschwindet meist nach drei bis fünf Tagen. Die WHO empfiehlt als orale Rehydratationstherapie wässrige Lösungen mit Zucker (Glukose), Kochsalz (Natriumchlorid) und anderen Elektrolyten, etwa Backpulver.

Ist die Pille urlaubstauglich?

Hitze, Zeitverschiebung oder Reisedurchfall können die Wirkung beeinträchtigen. Bei Durchfall innerhalb von drei Stunden nach der Pilleneinnahme in den nächsten zwölf Stunden eine weitere Pille nehmen. Trick gegen Zeitverschiebung: eine Uhr auf "Pillenzeit" einstellen.

Wie vertreibt man Gelsen?

Stechmücken machen einen Bogen um stark riechende ätherische Öle. Man kann die Öle verdampfen oder einreiben. Mit neutraler Körperlotion vermischt (etwa im Verhältnis 1:4) bewähren sich Zitronenöl, Eukalyptus, Bergamotte, Lavendel und Teebaumöl. Zitronenhälften, gespickt mit Gewürznelken, auflegen. Allererste Hilfe bei Stichen: Einstichstelle mit der eigenen Spucke befeuchten, kühlende Gels auftragen (beispielsweise Arnika-Gel).

Wie lindert man Folgen von Bienen- oder Wespenstichen?

Den Bienenstachel vorsichtig samt Giftsack herausziehen. Die Einstichstelle kühlen, eine Zwiebel auseinanderschneiden und die Haut mit der Zwiebelhälfte vorsichtig einreiben. Teebaumöl, Tiger-Balsam, kühlende Gels lindern ebenfalls. Wespengift kann man durch das Aufstreuen von Zucker absaugen. Wird man im Mund gestochen, als erste Maßnahme gegen die Schwellung Eiswürfel lutschen. Zudem helfen kalte Umschläge um Hals und Nacken. Notfallmedikamente für Allergiker: Adrenalin, Kortison und Antihistaminika. Vorbeugende Immuntherapie verhindert gefährliche Allergiefolgen.

Was schützt vor Zeckenbissen?

Hohes Gras, Gebüsch und Unterholz meiden. Bei Spaziergängen und Wanderungen in Zeckengebieten lange Hosen und festes Schuhwerk tragen. Helle Kleidung erleichtert das Absuchen. Kopf, Hals und Beine besonders gut kontrollieren. Zeckenmittel auf Füße und Beine auftragen.

Was lindert den Schmerz nach dem Kontakt mit einer Qualle?

Die betroffene Stelle nicht mit Süßwasser abwaschen, dadurch werden auf der Haut haftende Nesselkapseln aktiviert, und der Schmerz verstärkt sich. Mit Meerwasser, Urin, am besten mit Essig abspülen. Oder: feuchten Sand auf der verletzten Stelle eintrocknen lassen, die "Panier" dann vorsichtig mit einem Messer abschaben. Viel Wasser trinken. Schwellungen und große Blasen deuten auf eine allergische Reaktion hin, zum Arzt gehen. (Jutta Berger, DER STANDARD Printausgabe, 27.6.2011)