Wien - Dirk Stermann und Christoph Grissemann haben mit dem Talkformat "Willkommen Österreich" nach holprigen Anfangssendungen im ORF-Fernsehen ihren Durchbruch geschafft. Kommenden Donnerstag wird die 150. Sendung ausgestrahlt.
Um ihren Job müssen sie nicht fürchten, ein Ende ist nicht in Sicht. "Natürlich ist es angenehm, dass die Quote nicht derart desaströs ist, dass man jede Woche Angst haben muss, die Entlassungspapiere zu unterzeichnen", sagt Grissemann. Derzeit laufe es gut, dennoch könne es schnell wieder vorbei sein: "Es muss ja keine Quotengründe haben, sondern kann auch politisch bedingt sein."
Seitens der ORF wurde signalisiert, dass die Sendung weitergehen soll. "Ich schätze einmal, ein Jahr ist jetzt gesichert und dann weiß ich nicht, was passiert", so Grissemann. Stermann glaubt, dass das Ende eher "biologische Gründe" haben wird, denn: " Ich glaube, die Sendung wird es noch 30, 40 Jahre geben. Ich glaube, das wird so sein wie Lettermann."
"Keinen guten Witz, der korrekt ist"
Das Erfolgsrezept sind Witze, die an die Grenzen des guten Geschmacks gehen. "Ich würde sagen, es gibt keinen guten Witz, der korrekt ist. Es wohnt ja funktionierenden Witzen inne, dass man gegen gewisse Grenzen stößt und darüber hinausgeht", meint Grissemann. Gibt es Grenzen? "Wenn man sieht, dass in der ersten Reihe gerade jemand einen epileptischen Anfall hat, dann wird man eher keine Witze über Epilepsie machen."
Vom ORF fühlen sich die zwei ausreichend unterstützt: "Es gab zwei, drei Witze, die herausgeschnitten wurden, wie harte Kirchenwitze, wofür ich auch ehrlich Verständnis habe. Im Grunde haben sie uns aber völlig freie Hand gelassen. Das ist auch natürlich etwas, das die Sendung auszeichnet. Man merkt, dass da keine Autorität dahintersteht, die ständig eine Schere im Kopf hat."
Wie sähe es ohne ORF aus? "Man könnte bei ATV oder Puls 4 sicher auch arbeiten. Würde man beim ORF rausfliegen, kann ich mir schon vorstellen, dass man bei ATV sein Gnadenbrot findet. Schlechter bezahlt wird's auch nicht sein", sagt Grissemann, der Roger Willemsen als bisherigen Lieblingsgast bezeichnet. (APA/red)