Ein kleiner historischer Rückblick:

"We have tried spending money. We are spending more than we have ever spent before and it does not work... We have never made good on our promises.... I say after 8 years of the  administration we have just as much unemployment as when we started, and an enormous debt to boot!"

Henry Morgenthau, US-Finanzminister zur Zeit des "New Deal" Mai 1939

Ein kleiner Wochenrückblick:

"Overall, the economic recovery appears to be continuing at a moderate pace, albeit at a rate that is both uneven across sectors and frustratingly slow from the perspective of millions of unemployed and underemployed workers"

Ben Benanke, derzeitiger Fed-Vorsitzender, 1 Woche vor Beendigung des QE2-Programms 22.06.2011

Die Methoden zur Krisenbekämpfung einst und heute und die damit erzielten Resultate sind verblüffend ähnlich. Exakt drei Jahre nach der Rede von Henry Morgenthau und mit einem S&P 500, der bis dahin weitere 34% einbüsste, begann die nachhaltige Erholung des US-Aktienmarktes.

Aber nun zur aktuellen Situation. Im Wochenvergleich waren nahezu alle Sektoren im Plus. Nur US-Banken, der Lebensmittelsektor und die Versorger verloren weiter an Terrain (im Durchschnitt etwa -0,5%). Zu den stärksten Wochengewinnern gehörten die Automobilzulieferer (+8%), der Einzelhandel (+4,4%) und die Transportbranche (+3,8%). Während Aktien der Softwarebranche stark stiegen (+3,4%), hinkte der Computerhardwaresektor (+1,9%) deutlich hinterher.

Oracle, lieferte zuletzt Ergebnisse ab, die nur in mancher Hinsicht etwas enttäuschend sind. Im Hardwarebereich wurde ein Umsatzrückgang von 6% ausgewiesen. Das ist jener  Unternehmensbereich, der durch die Übernahme von Sun Mircosystems (insb. Server) im vergangenen Jahr zu Oracle hinzugekommen ist. Der Gesamtkonzern erwirtschaftete jedoch im abgelaufenen Quartal ein Umsatzplus von 13% (USD 10,8 Mrd.). Die Softwaresparte läuft also bei weitem besser als das Hardwaregeschäft. Letzteres spielt auch umsatzmäßig für Oracle nur eine kleine Rolle. Trotz dieser Probleme konnte Oracle die wichtigsten Gewinnmargen (Bruttomarge, Nettomarge, operative Marge) ausweiten. Die anderen Rentabilitätskennzahlen (ROE, ROC etc.) sind weiterhin hoch und steigend. Der Kursrückgang der letzten Wochen bietet langfristig orientierten Investoren aktuell wieder eine attraktive Einstiegsmöglichkeit bei einem Unternehmen, das  qualitativ weit über dem Durchschnitt der S&P 500-Firmen einzuordnen ist. Ein erwartetes KGV von 13,5 ist angesichts der Professionalität dieser Firma durchaus moderat.