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Wen Jiabao bei Viktor Orban zu Besuch.

Foto: AP/Beliczay

Budapest - Nach seinem Treffen mit dem chinesischen Premier Wei Jiabao am Samstag in Budapest betonte der ungarische Premier Viktor Orban, Ungarn brauche sich angesichts der "historischen Größenordnung" der chinesischen Hilfe keine Sorgen mehr um die Staatsfinanzen zu machen. Laut Wen Jiabao wäre China bereit, ungarische Staatspapiere "in einer bestimmten Höhe zu kaufen", während die chinesische Staatsbank für Entwicklung Ungarn eine Milliarde Euro Sonderkredit für die Förderung gemeinsamer Investitionen einräumen werde. Dabei soll sich der chinesisch-ungarische Außenhandel bis 2015 auf 20 Milliarden Dollar verdoppeln, erklärte Wen.

Während des Ungarn-Besuches des chinesischen Premiers wurden zwölf bilaterale Wirtschaftsabkommen unterzeichnet, berichtet die Ungarische Nachrichtenagentur MIT am Samstag. In Anwesenheit des chinesischen Gastes sowie des ungarischen Premiers wurde ebenso eine Einvernehmenserklärung über die Entwicklung des Luft-, Schienen- und Eisenbahnverkehrs sowie über weitere Investitions-Anreize unterschrieben. Der Informatik-Konzern Huawei traf weiter eine strategische Vereinbarung über die Schaffung der europäischen Versorgungszentrale in Ungarn.

Milliardenkooperation

Der sich überwiegend in chinesischem Eigentum befindende ungarische Chemiekonzern BorsodChem unterzeichnete mit der Bank of China eine Finanzkooperation in Höhe von 1,1 Milliarden Euro. Chinesische Interessenten wollen weiter in der ungarischen Stadt Szolnok eine Zitronensäure-Fabrik errichten mit einer Jahreskapazität von 60.000 Tonnen. Das sich mit der Herstellung von Lichtquellen beschäftigende CANYI New Lighting wiederum unterzeichnete eine Vereinbarung über die Schaffung einer europäischen Produktionsbasis in Ungarn. Auch ein chinesisch-ungarischer Geschäftsrat soll aufgestellt und eine mitteleuropäische ungarisch-chinesische Kooperationszone für Handel, Logistik und Entwicklung geschaffen werden. Ebenso wurden Vereinbarungen über die kulturelle Zusammenarbeit beider Länder und die gemeinsame Schaffung von Kulturzentren abgesegnet.

Die ungarische grüne Oppositionspartei LMP verurteilte das Verhalten der ungarischen Polizei, die verhinderte, dass tibetische Flüchtlinge und für Tibet demonstrierende Aktivisten dem chinesischen Ministerpräsidenten in Budapest ihre Meinung kundtun konnten. Der chinesische Premier reist von Ungarn nach Großbritannien und Deutschland. (APA)