Bild nicht mehr verfügbar.

Franz Fischler vor der FAO.

Foto: Pier Paolo Cito/AP/dapd

Rom - Der ehemalige EU-Kommissar für Landwirtschaft, Franz Fischler, wird nicht Generaldirektor der FAO, der UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft. Der 64-jährige Tiroler schied bereits nach dem ersten Wahlgang aus. In der entscheidenden Abstimmung standen sich am Sonntagnachmittag in Rom der aktuelle FAO-Vizedirektor Jose Graziano da Silva aus Brasilien und der frühere spanische Außenminister Miguel Angel Moratinos gegenüber.

Der ehemalige ÖVP-Landwirtschaftsminister hatte als aussichtsreicher Kandidat für den Chefposten der Organisation gegolten, die den weltweiten Kampf gegen Hunger und die Verbesserung der Produktion und der Verteilung landwirtschaftlicher Güter zum Ziel hat. Im ersten Wahlgang erhielt er aber nur zehn Stuimmen

Graziano da Silva kam auf 77 Stimmen, Moratinos 72. Fischler musste sich mit zehn Stimmen begnügen. Mit Fischler zogen sich auch die anderen drei Kandidaten um den FAO-Chefposten, der indonesische Experte Indroyono Soesilo, der Iraner Mohammad Saeid Noori Naeini, und der Iraker Abdul Latif Rashid, Ex-Minister für die Wasserversorgung, aus dem Rennen zurück.

Die Wahl des neuen Generaldirektors findet im Rahmen der FAO-Konferenz statt, die bis 2. Juli läuft. Wahlberechtigt sind alle 193 Mitgliedsstaaten der UNO, jedes Land hat eine einzige Stimme zur Verfügung. Bei der Abstimmung war Österreich durch Umweltminister Nikolaus Berlakovich (V) vertreten.

Die Wahl ist geheim. Sieger wird der Kandidat, der die absolute Stimmenmehrheit erhält. Mehrere Wahlgänge könnten notwendig werden, um dieses Resultat zu erreichen. Bei der Wahl des aktuellen Generalsekretärs Jacques Dioufs im Jahr 1994 war das Ergebnis erst in der Nacht bekanntgegeben worden.

Der neue FAO-Generaldirektor soll zwischen 1. Jänner 2012 und 31. Juli 2015 im Amt bleiben. Er kann für ein einziges zusätzliches Mandat von vier Jahren wiedergewählt werden. Diouf wurde 2005 für eine dritte sechsjährige Amtszeit wiedergewählt. Der 67-jährige Senegalese war damals einziger Kandidat. Seither wurden die Mandate des Generaldirektors auf zwei reduziert. (APA)