Peking - China und Vietnam haben sich im Streit um Gebiete im Südchinesischen Meer zu Verhandlungen bekannt. Wie das Pekinger Außenministerium am Sonntag mitteilte, einigten sich Vertreter beider Seiten bei einem Treffen in Peking auf eine friedliche Lösung und freundschaftliche Beratungen. Zudem sollten Worte und Taten vermieden werden, die die Beziehungen der Staaten belasten könnten.

Die beiden kommunistischen Nachbarländer liefern sich seit Jahren einen Disput um die Spratly- und die Paracel-Inseln, wo große Ölreserven vermutet werden. Am vergangenen Montag hatte die vietnamesische Armee in etwa 250 Kilometer Entfernung von den Paracel-Inseln ein Militärmanöver veranstaltet. Die Paracel-Inseln sind zwischen China und Vietnam umstritten, auf die Spratly-Inseln erheben auch die Philippinen, Brunei, Malaysia und Taiwan Anspruch.

Die jüngste Auseinandersetzung hatten im vergangenen Monat begonnen, als chinesische Schiffe laut Angaben aus Hanoi ein vietnamesisches Forschungsschiff zur Ölsuche beschädigten. Anfang Juni soll zudem die Besatzung eines chinesischen Fischerboots das Erkundungskabel eines weiteren Forschungschiffs der staatlichen Ölgesellschaft PetroVietnam durchtrennt haben. Im Jahr 1988 waren bei Gefechten zwischen beiden Ländern in dem umstrittenen Gebiet mehr als 70 vietnamesische Seeleute getötet worden.

Die Spannungen im Südchinesischen Meer waren auch Thema von Gesprächen zwischen den USA und China am Samstag in Honolulu im US-Staat Hawaii. Außenministerin Hillary Clinton hatte zuvor den Philippinen amerikanische Unterstützung zugesagt. (APA)