London - Die Regenverschiebungen und das Drittrunden-Aus machen es für Jürgen Melzer möglich: Für ihn beginnt die zweite Turnierwoche in Wimbledon mit einem neuen Turnier. Die Titelverteidiger Melzer/Philipp Petzschner haben bisher noch gar kein Doppel bestritten. Dafür haben Julian Knowle mit dem Südafrikaner Kevin Anderson und Alexander Peya mit dem Deutschen Christopher Kas bereits für Furore gesorgt und treffen nun am "Österreicher"-Platz 12 (4. Match nach 13.00 Uhr MESZ) am Montag aufeinander.
Zu diesem Zeitpunkt werden die Titelverteidiger Melzer/Petzschner ihr erstes Match bereits absolviert haben. Die österreichisch-deutsche Erfolgspaarung trifft am Montag auf Platz 10 ab 13.00 Uhr MESZ auf das US-Duo Ryan Harrison/Travis Rettenmaier. Es ist übrigens die letzte noch offene Erstrunden-Partie. Sie wird nur noch auf best-of-three gespielt. Die Turnierleitung hatte wegen des Regens entschieden, die erste Runde des Herren-Doppels zu kürzen. Ab der zweiten Runde geht es wieder best-of-five. Das Wetter zeigte sich am Wochenende in London erstmals von seiner besten Seite.
Petzschner als Unsicherheitsfaktor
Melzer klang allerdings nicht allzu optimistisch. "Philipp ist nicht der Fitteste im Moment. Und ich habe 14 Tage hinter mir, in denen ich versucht habe, den Anschluss zu finden." Petzschner leidet an einer Knochenhautreizung im Rippenbereich, die ihn gerade beim Aufschlag behindert. Zugezogen hat sich der Deutsche die Verletzung beim rein-deutschen Finale in Halle, das er im zweiten Satz gegen Philipp Kohlschreiber hatte aufgeben müssen.
"Wenn du weißt, dein Partner ist nicht so hundertprozentig, ist es ein Unsicherheitsfaktor", gab Melzer zu bedenken. Petzschner hatte allerdings seit seiner Erstrunden-Niederlage gegen Robin Söderling am vergangenen Dienstag doch sechs Tage Zeit, sich weiter zu regenerieren.
Ausgezeichnet lief es bisher für den 37-jährigen Vorarlberger Julian Knowle an der Seite des Südafrikaners Anderson. Die beiden harmonierten schon im Londoner Queen's Club (Viertelfinale) sehr gut, nun zeigten sie auch auf dem "heiligen" Rasen ihr gemeinsames Potenzial. Gegen das als Nummer zwei gesetzte Weltklasse-Doppel Max Mirnyi/Daniel Nestor (BLR/CAN), das vor wenigen Wochen die French Open gewonnen hat, gaben Anderson/Knowle beim 7:6,7:6,6:3 am Samstag in der zweiten Runde nicht einmal einen Satz ab. Und Kas/Peya schalteten mit den Brasilianern Marcelo Melo und Bruno Soares immerhin auch die Nummern 13 des Turniers aus, mit 6:7,6:1,6:4,6:2.
Im Achtelfinale am Montag treffen Knowle und Peya nun auf jenem Platz, der zuletzt durch Melzer und Tamira Paszek mehrmals zum Österreicher-Platz mutiert war, aufeinander. Ein Österreicher steht damit bereits fix im Viertelfinale. Übrigens: Melzer hat sich gemeinsam mit der Tschechin Iveta Benesova auch für das Mixed eingetragen. Nach einem Freilos des als Nummer neun gesetzten Paares geht es ebenfalls am Montag (4. Spiel nach 13.00 MESZ) gegen Andreas Seppi/Alberta Brianti (ITA). (APA)