Der Kurs des Euro hat sich am Montag trotz der anhaltenden Unsicherheit um Griechenland von seinen jüngsten Verlusten erholt. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde gegen 18 Uhr mit 1,4282 US-Dollar gehandelt. Im frühen Handel in Frankfurt war der Euro zeitweise bis auf 1,4103 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,4205 (Freitag: 1,4220) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7040 (0,7032) Euro.

"Die Unsicherheit am Markt angesichts der angespannten Lage in Griechenland belastet trotz der leichten Erholung weiter den Euro", sagte Ulrich Wortberg, Devisenexperte bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Am Mittwoch soll das griechische Parlament über das mit der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) ausgehandelte Reform- und Sparpaket abstimmen. Wortberg geht zwar davon aus, dass es zu einer Zustimmung kommt. Allerdings bleibe angesichts einiger möglicher Abweichler in der Regierungsfraktion von Ministerpräsident Georgios Papandreou die Unsicherheit hoch. Die Erholung im Nachmittagshandel sei vor allem eine Reaktion auf die jüngsten Verluste.

Im Verlauf des Tages konnte der Euro nach schwachem Start noch deutliche Zugewinne erarbeiten. Am Markt kursierten Gerüchte, wonach es ein Treffen zwischen EU-Vertretern und großen Banken gebe, um über eine private Beteiligung an neuen Hilfsaktionen für Griechenland zu beraten. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge trifft sich Vittorio Grilli, der Leiter des Wirtschafts- und Finanzausschusses der Europäischen Union, dazu mit internationalen Großbanken.

Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten hätten in diesem Umfeld kaum eine Rolle gespielt, sagte Umlauf. Die Konsumzahlen hätten etwas enttäuscht und der Preisdruck in den USA bleibe schwach. Eine Leitzinsanhebung durch die US-Notenbank Federal Reserve sei daher nicht zu erwarten. Dies könnte jedoch mittelfristig den Euro stützen, da die EZB ihren Leitzins in den kommenden Monaten weiter anheben dürfte. Der Devisenmarkt habe dies offenbar noch nicht berücksichtigt.

Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88970 (0,88855) Britische Pfund, 114,74 (114,06) Japanische Yen und 1,1849 (1,1902) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.498,00 (1.514,75) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 33.420,00 (33.990,00) Euro. (APA)