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Frank-Walter Steinmeier findet es "völlig müßig, heute darüber zu philosophieren", ob Griechenland einst zu früh den Euro bekommen hat.

Foto: AP/Schmidt

Berlin - Angesichts der sich zuspitzenden Schuldenkrise in Europa hat sich der deutsche Ex-Außenminister, SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier für die Ernennung eines gemeinsamen Finanzministers für alle Euro-Länder ausgesprochen. "Die Zeit der nationalen Lösungen ist vorbei. Europa braucht eine gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik - und einen Euro-Finanzminister, der dieser Politik ein Gesicht gibt", sagte Steinmeier der "Bild"-Zeitung vom Montag. Es sei höchste Zeit, dieses Projekt in Angriff zu nehmen. Der SPD-Fraktionschef äußerte allerdings Zweifel, ob "Angela Merkel den Mut dazu hat".

Steinmeier wies zugleich Vorwürfe zurück, die SPD-geführte deutsche Regierung habe damals den verfrühten Beitritt Griechenlands in den Euroraum mitzuverantworten. "Es ist völlig müßig, heute darüber zu philosophieren. Genauso wie über die Frage, ob der Euro zum richtigen Zeitpunkt eingeführt wurde", sagte er zu "Bild". Richtig sei allerdings, dass die Wirtschafts- und Finanzsysteme der Euro-Staaten noch nicht ausreichend aufeinander abgestimmt gewesen seien, als die gemeinsame Währung eingeführt wurde. Dieses Projekt müsse jetzt dringend in Angriff genommen werden. (APA)