Wien - Österreichs Bauern drohen massive Kürzungen der EU-Förderungen durch die geplante Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für die Jahre 2014 bis 2020. Im besten Fall müssen Bauern ein Minus von 435,5 Mio. Euro, im schlechtesten Fall ein Minus von 573 Mio. Euro hinnehmen, fast 30 Prozent der bisherigen EU-Agrarzahlungen, schreibt der "Kurier" und beruft sich auf interne Berechnungen der EU-Kommission, die der Zeitung vorliegen. Derzeit bekommt Österreich jährlich EU-Agrarförderungen in Höhe von 1,929 Mrd. Euro, kofinanziert durch Bund und Länder.

Die Budgetkürzungen sollen vor allem den Bereich "Ländliche Entwicklung" umfassen, das würde besonders die Förderungen für Bergbauern und Biobauern treffen. Agrar-Kommissar Dacian Ciolo wird seine Pläne für die GAP-Reform am kommenden Mittwoch präsentieren.

Die internen Berechnungen der EU-Kommission zeigen laut "Kurier", dass Österreich zu den größten Verlierern der GAP-Reform zählen würde. Noch mehr könnten nur die wenigen Landwirte Luxemburgs verlieren. Staaten wie Portugal, Griechenland oder der Slowakei drohen ähnliche Kürzungen wie Österreich. Polens und Deutschlands Bauern wären durch die Reform nur minimal betroffen. Finnland, Schweden, Frankreich und Rumänien würden dabei sogar gewinnen. (APA)