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Der Exekutivrat, das oberste Entscheidungsgremium des IWF, will bis zum Donnerstag über die Nachfolge von Dominique Strauss-Kahn entscheiden, dem ein massiver sexueller Angriff auf ein Zimmermädchen vorgeworfen wird.Als Favoritin gilt Christine Lagarde.

Foto: dapd/Michel Euler

Washington - Das Rennen um den Chefposten beim Internationalen Währungsfonds (IWF) geht auf die Zielgerade. Der Verwaltungsrat des Fonds wollte am heutigen Dienstag zusammenkommen, um endgültig über die Nachfolge von Dominique Strauss-Kahn zu beraten. Dieser war im Mai wegen Vergewaltigungsvorwürfen zurückgetreten. Als klare Favoritin gilt die französische Finanzministerin Christine Lagarde. Ihrem einzigen Konkurrenten, dem mexikanischen Notenbankchef Agustin Carstens, werden kaum Chancen eingeräumt.

Die USA haben sich für Lagarde als neue Chefin des IWF ausgesprochen, teilte US-Finanzminister Timothy Geithner mit. Damit ist die Berufung der französischen Finanzministerin an die Spitze des vor allem in der derzeitigen europäischen Schuldenkrise wichtigen Kreditgebers so gut wie besiegelt.

Nach einem Bericht der französischen Zeitung "Le Monde" könnte es noch am Dienstag zu einer Entscheidung kommen. Der Verwaltungsrat will bis spätestens Donnerstag über die Nachfolge beschließen. Zwar sei eine Abstimmung per Mehrheitsvotum möglich, teilte der Fonds mit. Angestrebt werde aber eine Konsensentscheidung der 24 Exekutivdirektoren.

Zuletzt hatte sich auch China hinter die 55-Jährige gestellt, womit ihre Wahl noch einmal wahrscheinlicher wurde. Zuvor hatten schon die europäischen Länder ihre Unterstützung für Lagarde deutlich gemacht. Damit weiß die Französin rund 40 Prozent der Stimmen hinter sich. Er wird aber erwartet, dass sich noch zahlreiche andere Länder hinter verschlossenen Türen für sie aussprechen. (APA)