Brüssel - EU-Wirtschafts- und
Währungskommissar Olli Rehn hat Griechenland neuerlich dazu gedrängt, das
Sparpaket von Europäischer Union und IWF anzunehmen, um die fünfte Hilfstranche
von zwölf Milliarden Euro aus dem ersten Rettungspaket für Athen zu erhalten.
"Der einzige Weg, um eine unmittelbare Pleite zu vermeiden, ist, dass das
griechische Parlament das Sanierungspaket annimmt". Rehn sagte am Dienstag in
Brüssel ferner, es gebe "keinen Plan B zur Vermeidung der Pleite. Das sage ich
an jene, die über andere Optionen spekulieren, ganz klar".
Die EU sei
bereit, die Hilfe für Griechenland fortzusetzen. "Aber Europa kann Athen nur
helfen, wenn sich Griechenland selbst hilft". Die Abstimmung diese Woche im
griechischen Parlament sei von entscheidender Bedeutung.
Rehn betonte
zudem, die Vorbereitungen für ein neues Hilfsprogramm für Griechenland würden
"in den kommenden Wochen intensiviert". Es sei für Athen lebensnotwendig, einen
breiteren Konsens in der Bevölkerung und ein parteiübergreifendes Übereinkommen
angesichts der notwendigen Reformen zu erzielen, um das südliche Euro-Land
zurück auf den Wachstumspfad und eine nachhaltige Entwicklung zu bringen.
Wesentlich sei für Griechenland auch der Kampf gegen Steuerflucht. Er
unterstütze die Absicht der griechischen Regierung, das Steuersystem bis Herbst
zu vereinfachen.
Jedenfalls stehe das griechische Volk vor einer
entscheidenden Wahl. "Die Reform der Wirtschaft ist sicher schwierig, aber es
bleibt eine bessere Alternative als die Pleite, die vor allem die schwächsten am
härtesten treffen würde", so Rehn. (APA)