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Demnächst seliger Voralrberger Carl Lampert.

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Wien - Einer Seligsprechung des in Vorarlberg geborenen Priesters und NS-Opfers Carl Lampert sowie der Gründerin der Wiener Schwesterngemeinschaft „Caritas Socialis" (CS), Hildegard Burjan, steht nichts mehr im Weg. Papst Benedikt XVI. hat am Montag mit seiner Unterschrift sowohl das Martyrium Lamperts als auch die Empfehlung des Kardinalskollegiums zu Burjan anerkannt. Ein Termin für die Zeremonien dürfte in absehbarer Zeit bekanntgegeben werden, teilte die „Kathpress" mit.

Der in Göfis in Vorarlberg geborene Lampert geriet nach dem sogenannten „Anschluss" Österreichs an Nazi-Deutschland in Konflikt mit dem Regime. Aufgrund einer Todesanzeige, die er für den 1940 im Konzentrationslager Dachau ermordeten Priester Otto Neururer verfasste, wurde er in Innsbruck inhaftiert. Später kam der Provikar der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch in die Konzentrationslager Dachau und Sachsenhausen-Oranienburg. Wegen angeblicher Spionage wurde er zum Tode verurteilt und am 13. November 1944 in Halle an der Saale durch das Fallbeil hingerichtet. Das Seligsprechungsverfahren war vor 13 Jahren vom damaligen Feldkircher Bischof Klaus Küng eingeleitet worden. Die Seligsprechung soll in Feldkirch stattfinden.

Die in Görlitz geborene Burjan ist Gründerin der Schwesterngemeinschaft „Caritas Socialis", die Pflegeheime sowie ein Hospiz unterhält und in der Ausbildung für Sozialberufe tätig ist. Die aus einer jüdischen Familie stammende Burjan trat 1909 zum Katholizismus über. Sie zog 1919 als erste weibliche Abgeordnete der christlichsozialen Partei in das österreichische Parlament ein. Das Stammhaus der Schwesterngemeinschaft befindet sich in Wien. Der Seligsprechungsprozess für Burjan war im Jahr 1963 vom Wiener Kardinal Franz König eingeleitet worden.
Im Falle von Burjan hatte das Kardinalskollegium am 7. Juni das zur Seligsprechung nötige „Wunder" bestätigt. Bei Märtyrern wie Lampert ist ein Wunder als Voraussetzung zur Seligsprechung nicht erforderlich. (APA)