Sigmar Polkes "Dschungel"

 

Foto: Sotheby's

"Study for a Portrait"

Foto: Chrisite's

London - Ein wesentlicher Teil der Sammlung Dürckheim mit Werken von Sigmar Polke und Georg Baselitz ist in London zum Rekordpreis von mehr als 60 Millionen Pfund (66 Millionen Euro) versteigert worden,  teilte das Auktionshaus Sotheby's am Donnerstag mit. Insgesamt belief sich das Gesamtergebnis der Kunstauktion, bei der auch Werke von Francis Bacon und Andy Warhol unter den Hammer kamen, auf 108,8 Millionen Pfund (120 Millionen Euro). Das ist nach Angaben von Sotheby's das bisher beste Ergebnis für eine Auktion zeitgenössischer Kunst in London.

34 Arbeiten deutscher Kunst aus den 1960er und 1970er Jahren aus der Privatsammlung Dürckheim wurden bei der Auktion aufgerufen. Die Kunstwerke waren seit mehr als 30 Jahren nicht mehr auf dem Markt. Versteigert wurden mehrere Werke Sigmar Polkes wie "Dschungel" aus dem Jahr 1967 und "Stadtbild II" von 1968, das die Skyline von New York zeigt. Das Gemälde "Dschungel" erzielte mit 5,7 Millionen Pfund (6,3 Millionen Euro) einen Auktionsrekordpreis für eine Arbeit des 2010 gestorbenen Polke.

Auch mehrere Werke von Gerhard Richter wurden versteigert, darunter die Gemälde "Telefonierender" und "Schwestern" sowie das lange verloren geglaubte Ölgemälde "Die Eisläuferin". Ebenso wurden die Kunstwerke "Die große Nacht im Eimer" und "Spekulatius" von Georg Baselitz versteigert. Das 1965 entstandene Ölgemälde "Spekulatius" erzielte mit 3,2 Millionen Pfund (3,6 Millionen Euro) einen Auktionsrekordpreis für ein Baselitz-Werk.

Neben den Werken aus der Sammlung Dürckheim wurden unter anderem auch das Kunstwerk "Crouching Nude" des britischen Künstlers Francis Bacon aus dem Jahre 1961, sowie die Andy-Warhol-Arbeit "Debbie Harry" von 1980 versteigert. Bacons "Crouching Nude" war mit 8,3 Millionen Pfund (9,2 Millionen Euro) das teuerste Werk der Kunstauktion.

Christie's punktete mit Bacon

Ein Ölgemälde des irischen Malers Francis Bacon hat in London für umgerechnet mehr als 20 Millionen Euro den Besitzer gewechselt. Das vom Auktionshaus Christie's als "fesselnde und dunkle Beobachtung des Machtverlusts" beschriebene Bild namens "Study for a Portrait" ("Studie für ein Porträt") aus dem Jahr 1953 brachte damit am Dienstag umgerechnet knapp acht Millionen Euro mehr ein als erwartet. Das zwei mal 1,40 Meter große Gemälde wurde von einem anonymen Bieter erworben.

  Der für Bacons Gemälde erzielte Preis war der zweithöchste, der bei einer Christie's-Auktion in dem Segment je erzielt wurde. Den Rekord hält weiterhin das ebenfalls von Bacon stammende Bild "Triptych" ("Triptychon"), das im Jahr 2008 für umgerechnet etwa 29,5 Millionen Euro den Besitzer wechselte.

Bei der Versteigerung wurde auch ein Andy-Warhol-Bild von Mao Tse-tung aus dem Jahr 1973 für umgerechnet fast acht Millionen Euro verkauft. Insgesamt brachte die Versteigerung von Nachkriegs- und zeitgenössischer Kunst gut 88 Millionen Euro ein.  (APA)