Bild nicht mehr verfügbar.

Blick in die sanierte Röhre des Tauerntunnels. Am 1. Juli wird auch die zweite Röhre in Betrieb genommen.

Foto: AP/Kerstin Joensson
Grafik: Der Standard

Salzburg - Rechtzeitig zu Beginn des Sommerreiseverkehrs wird am Freitag die zweite Röhre des Tauerntunnels eröffnet. Damit ist die Tauernautobahn (A10) 36 Jahre nach ihrer Eröffnung erstmals durchgehend in beide Richtungen zweispurig befahrbar.

Geplant war die zweite Tunnelröhre durch den Tauern schon von Beginn an, wurde aber wegen Sparmaßnahmen nicht gebaut. Erst nach dem Feuerinferno im Tauerntunnel im Mai 1999, bei dem zwölf Menschen getötet und 42 verletzt worden waren, stand eine zweite Röhre wieder zur Debatte. Sechs Jahre dauerten die Arbeiten. Durchschnittlich fahren 17.000 Fahrzeuge pro Tag durch den Tunnel, in den Sommermonaten und an verlängerten Wochenenden sogar bis zu 40.000 pro Tag. Das bisherige Nadelöhr Tauerntunnel verursachte Staus und Kolonnenverkehr. Die Spitze wurde im August 2009 erreicht: Bei einem 35 Kilometer langen Stau standen die Autofahrer bis zu sechs Stunden auf der A10.

Trotz der zweiten Tunnelröhre befürchtet der ÖAMTC, dass es auch heuer zu Ferienbeginn wieder zu Staus kommen könnte; nur würden sich diese an die Mautstelle St. Michael verlagern. "Die Mautstelle ist für den Verkehr gerüstet", betont Asfinag-Sprecherin Anita Oberholzer. Mit fünf zusätzlichen Spuren in Fahrtrichtung Süden soll die Mautstelle bis zu 2200 Fahrzeuge pro Stunde bewältigen können. Trotzdem könne es kurzzeitig zu Verzögerungen durch Überlastungen oder Unfälle kommen.

Videomautkarte kaufen

Um staufrei durch die Mautstelle zu kommen, empfehlen der ÖAMTC und die Asfinag, auf die Videomaut umzusteigen. Mit der Videomautkarte könne die Mautstelle ohne anzuhalten passiert werden. Die Karte kann vor der Reise online gekauft werden und berechtigt die Autofahrer, bei den grün gekennzeichneten Videomautspuren durchzufahren. (Stefanie Ruep, DER STANDARD; Printausgabe, 30.6.2011)