Wien - Die AGES informiert im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit über eine gemeinsame Empfehlung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC): Die beiden Agenturen raten VerbraucherInnen dringend davon ab, Sprossen selbst zu ziehen, und empfehlen, generell keine rohen Sprossen oder Keimlinge zu verzehren.

EFSA und ECDC haben eine gemeinsame im Schnellverfahren erstellte Risikobewertung bezüglich der neuen epidemiologischen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem EHEC-Ausbruch in Deutschland und einem EHEC-Ausbruch in Bordeaux/Frankreich veröffentlicht. Die Quelle für beide Ausbrüche scheinen rohe Sprossen, speziell Bockshornkleesprossen, zu sein. Bei beiden Ausbrüchen wurde bei PatientInnen der seltene Stamm O104:H4 mikrobiologisch bestätigt. Da der Ausbruchsstamm so selten ist, ist es nach Ansicht der Experten von EFSA und ECDC unwahrscheinlich, dass es keinen Zusammenhang zwischen den Ausbrüchen gibt.

Kontaminierte Sprossen eventuell noch im Umlauf

Weiters könne nicht ausgeschlossen werden, dass noch kontaminierte Sprossen bzw. Samen in Europa im Umlauf sind. Weitere epidemiologische und mikrobiologische Untersuchungen und die Überprüfung von Vertriebswegen und Überwachung des Marktes werden daher auch in der nächsten Zeit wichtig bleiben.

Die AGES empfiehlt daher VerbraucherInnen in Österreich, bis auf weiteres Sprossen nicht roh, sondern nur ausreichend erhitzt zu verzehren. (red)