Wien - Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) erkennt in einem Artikel der rechtsextremen Zeitschrift "Aula" einen "eindeutigen Verstoß gegen das Verbotsgesetz". In der aktuellen Ausgabe würden KZ-Überlebende "als Kriminelle und nach ihrer Befreiung als Landplage bezeichnet", hieß es am Donnerstag in einer Aussendung. Die IKG hat deshalb bei der Staatsanwaltschaft Anzeige gegen den "Aula"-Verlag, dessen Geschäftsführer und den Autor des Artikels erstattet.

Die Literatin Ruth Klüger, die für die Holocaustüberlebenden am Gedenktag gegen Rassismus im Parlament sprach, werde "auf verabscheuungswürdige Weise verhöhnt", erklärte die IKG. Sie werde der Lüge bezichtigt und ihr Schicksal verharmlost. "Mittels angeführter zweifelhafter Beweise wird die Existenz von Krematorien geleugnet und Zeitzeugen, die davon berichteten, mehrfach unterstellt, nicht die Wahrheit gesagt zu haben." Der Autor des Artikels gehe sogar soweit, "das Schicksal von Anne Frank dahingehend zu verharmlosen, als sie lediglich als das Opfer einer Typhus-Epidemie dargestellt wird". (APA)