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In den Krimmler Tauern, am bekanntesten für die gleichnamigen Wasserfälle, findet eine Gedenkwanderung statt.

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Salzburg - In Erinnerung an die Flucht von 5000 jüdischen Holocaust-Überlebenden im Jahr 1947 über den 2634 Meter hohen Krimmler Tauern nach Italien wurde 2007 die Initiative "Alpine Peace Crossing" gegründet. Heuer findet die Gedenkwanderung über den Tauern diesen Samstag statt. Freitagabend stehen im Pinzgauer Krimml die "Friedensdialoge" auf dem Programm. Das Diskussionsforum, an dem auch der Exdirektor des "Palestinian Refugee and Diaspora Centre", Sari Hanafi, teilnimmt, ist den palästinensischen Flüchtlingen gewidmet.

Das "Alpine Peace Crossing" erinnert auch an die 1985 verstorbene Wirtin des Krimmler Tauernhauses, Liesl Geisler. Sie hatte 1947 die jüdischen Flüchtlinge betreut und wurde dafür posthum mit einer Ehrenurkunde der Jewish Agency for Israel ausgezeichnet. Ein 2007 vom Land Salzburg angekündigter, nach Geisler benannter "Preis der Menschlichkeit" kam aber nie. Geisler sei Mitglied der NSDAP gewesen, lautet eine der Begründungen. Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Salzburg, Marko Feingold, hingegen, trat im Standard-Interview Anfang 2011 dafür ein, Geisler die NS-Mitgliedschaft zu verzeihen: Ohne Geisler wären "5000 Juden weniger nach Israel gekommen". (neu, DER STANDARD, Printausgabe, 1.7.2011)