Bild nicht mehr verfügbar.

Stronach mit Werner Faymann beim Kanzlerfest.

Foto: Reuters/Föger

Wien - Magna-Gründer Frank Stronach hat politische Ambitionen. Wie er gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Format" erklärte, überlegt er die Gründung einer "Österreichischen Bürgerallianz", aus der auch eine Partei werden könnte. Er selbst strebe weder Titel noch Amt an, betonte er. Mitstreiter nannte er nicht, legte dafür aber Pläne für eine Parlamentsreform vor, bei der ein Computer per Zufallsprinzip Wähler für eine Bürgervertretung aussuchen soll.

Der Austro-Kanadier will nach eigenen Angaben keine Wirtschaftspartei gründen, denn eine Partei müsse für alle Teile der Gesellschaft da sein. Er wünscht sich eine Parlaments-, Steuer-, Gesundheits- und Schulreform. Mehr direkte Demokratie will er durch eine sogenannte Bürgervertretung erreichen, bei der ein Computer per Zufallsprinzip pro Wahlkreis 20 Leute auswählt. Diese sollen dann jeweils einen Vertreter in die Bürgervertretung entsenden. "Ich will nicht das Parlament abschaffen und auch nicht die Parteien", sagte er, sondern zusätzlich eine "sozialökonomische Führung" schaffen.

Seine ungenannten politischen Mitstreiter will Stronach längerfristig engagieren, um sie abzusichern. "Jene, die am Ruder sind, werden mit Zähnen und Klauen den Status quo verteidigen. Das ist überall auf der Welt so, schauen Sie nach Libyen. Bei uns passiert das zum Glück nicht mit Gewalt, bei uns muss man nur buckeln", meinte er zur Frage, ob er Repressionen gegen seine Unterstützer befürchte.

Dass diese Ideen aus Langweile nach seinem Magna-Rückzug entstanden sein könnten, bestritt der 78-Jährige. Er betreibe Sport, denke über gesellschaftliche Fragen nach und sei unternehmerisch tätig. Unter anderem überlegt er die Gründung eines - möglicherweise politischen - Magazins oder auch andere Medienengagements. (APA)