Radebeul - Die UNESCO hat 18 Regionen in Europa, Afrika, den USA und Asien als neue Biosphärenreservate anerkannt. Erstmals wurden dabei Gebiete in Litauen, auf den Karibikinseln Saint Kitts und Nevis, den Malediven und in Togo aufgenommen. Das gab der Internationale Koordinierungsrat des UNESCO-Programms "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB) am Donnerstag in Radebeul bekannt. Australien habe die unbewohnte Macqauarie-Insel zurückgezogen.

Leben und Wirtschaft im Einklang mit der Natur

Voraussetzung für ein Biosphärenreservat ist, dass dort im Einklang mit der Natur gelebt und gewirtschaftet wird. Insgesamt gab es 20 Bewerbungen. "Wir freuen uns ganz besonders, dass sich das Weltnetz nun um vier weitere Länder erweitert hat", sagte der Sekretär des MAB-Programms, Natarajan Ishwaran. Das UNESCO-Weltnetz der Modellregionen für nachhaltige Entwicklung umfasst damit 580 Gebiete in 114 Ländern. Nun gehören auch der salzwasserhaltige Bras d'Or Lake in Kanada und das Naturschutzgebiet Mao'er Mountain in China dazu.

Auch der Biologische Korridor Nevados de Chillan-Laguna del Laja im Norden Patagoniens (Chile) und die Lagunenlandschaft Songor an der Atlantikküste Ghanas als Rastplatz für Zugvögel wurden anerkannt. Im Biosphärenreservat Mujib (Jordanien) liegt mit 420 Metern unter dem Meeresspiegel der tiefste Punkt der Erde. Der Archipel Berlengas vor Portugals Küste soll so behutsam touristisch entwickelt werden wie Santana auf Madeira. Das Dorf ist berühmt für seine traditionellen strohbedeckten Bauernhäuser.

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Tourismus werden in der Region Zuvintas (Litauen) mit Seen, Kiefernwäldern, Sümpfen und Torfmooren in Einklang gebracht, das Baa Atoll (Malediven) will zum Modell für "grünes Wirtschaften" werden. Auch die Auenlandschaft Akhtuba an der Wolga (Russland), St. Mary auf der Karibikinsel Saint Kitts, die Granitküste des Blekinge-Archipels und die Flusslandschaft Nedre Dalälven in Schweden erfüllten die strengen Aufnahmekriterien.

Vereinigung von Schutzgebieten

Das Gebiet Oti-Keran/Oti-Mandouri in Togo ist Korridor für wandernde Elefanten, Büffel und andere große Säugetiere, die Kiefern- und Buchenwälder von Roztochya (Ukraine) die Heimat des Uralkauzes. Auch die zerklüftete Bergregion Bura'a (Jemen) und das Nadelwaldgebiet Ramot Menashe (Israel) sind Biosphärenreservate. Mit Trifinio im Dreiländereck El Salvador, Guatemala und Honduras wurden bestehende Schutzgebiete vereint. (APA)