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Präsentation der Teams im Puy du Fou-Freizeitpark.

Foto: REUTERS/Denis Balibouse

Vor dem Start der 98. Tour de France sind die Sympathien klar verteilt: Titelverteidiger Alberto Contador (Saxo Bank) ist am Donnerstag bei der offiziellen Teampräsentation mit gellenden Pfiffen empfangen worden. Die rund 10.000 Zuschauer in Puy du Fou verliehen damit ihrem Unmut über den Start des dopingverdächtigen Spaniers Ausdruck. Herausforderer Andy Schleck (Luxemburg/Leopard Trek) wurde dagegen wie sein gesamtes Team mit überdurchschnittlich viel Beifall bedacht.

Zuvor hatten sich die 22 Teams im Stile römischer Gladiatoren dem Publikum präsentiert. In einem Nachbau des Kolosseums im Freizeitpark Puy du Fou wurden - mit Ausnahme von Contador - alle Fahrer, die sich am Samstag auf die dreiwöchige Rundfahrt durch Frankreich begeben, freundlich empfangen.

Den größten Beifall erntete das Team Europcar aus der Vendeé, das seinen Sitz unweit von Puy du Fou hat. Dem französischen Meister Sylvain Chavanel sangen die Zuschauer ein Ständchen zum Geburtstag. Für einen Lacher sorgte der Norweger Thor Hushovd, der sich umringt von seinen Mannschaftskollegen von Garmin-Cervélo mit Perücke und "Thors Hammer" in den Händen auf einer Hebebühne in die Mitte der Arena fahren ließ.

Kritik an Contador

Der Deutsche Marcel Sieberg (Castrop-Rauxel) vom Radrennstall Omega Pharma-Lotto hat wenige Tage vor dem Start den dreifachen Sieger Alberto Contador (Spanien) kritisiert. "Er gehört da nicht hin. Er hat schließlich eine positive Doping-Probe gehabt und müsste gesperrt werden. Da darf es keine Ausnahmen geben. Dass er mitfährt, wirft einen Schatten auf die Tour", sagte Sieberg in einem Interview mit den Ruhr-Nachrichten über Contador, der bei der Tour 2010 positiv auf Clenbuterol getestet worden war.

Vom spanischen Radverband RFEC war Contador jedoch von jeder Schuld freigesprochen worden. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und der Radsportweltverband (UCI) hatten gegen die Entscheidung Einspruch eingelegt. Die Anhörung vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS war von Anfang Juni auf den 1. bis 3. August und damit auf einen Termin nach der 98. Tour de France verschoben worden. Inzwischen wird ein Freispruch für möglich gehalten. (sid)