Washington - US-Finanzminister Timothy Geithner hat Berichten über einen bevorstehenden Rücktritt widersprochen. Er werde seine Aufgabe für die vorhersehbare Zukunft ausfüllen, versicherte der 49-Jährige am Donnerstag in Washington. Zuvor hatte es in seiner Umgebung geheißen, Geithner erwäge seinen Rücktritt noch in diesem Jahr. Eine endgültige Entscheidung habe er aber noch nicht getroffen. Geithner sagte am Abend bei einer Veranstaltung mit dem früheren US-Präsidenten Bill Clinton: "Ich lebe für diese Arbeit. Ich glaube daran und ich werde sie für die absehbare Zukunft ausüben."

Allerdings hatte es auch zuvor aus dem Finanzministerium geheißen, Geithner wolle keinesfalls sein Amt aufgeben, bevor der Streit um eine Erhöhung der US-Schuldengrenze beigelegt ist. Der Finanzminister ist der letzte verbliebene Top-Berater aus dem Wirtschaftsteam, mit dem US-Präsident Barack Obama vor zwei Jahren angetreten ist.

Die Demokraten von Obama und die Republikaner streiten seit Monaten über die Anhebung der Schuldengrenze. Die USA hatten die gesetzlich erlaubte Marke von 14,3 Billionen Dollar bereits am 16. Mai erreicht. Seitdem darf sich die Regierung kein frisches Geld mehr leihen und kann ihre Rechnungen nur mit Hilfe von Sondermaßnahmen bezahlen. Damit ist aber am 2. August auch Schluss. Die Lage danach ist unklar. Den USA drohen die Zahlungsunfähigkeit und ein Rückfall in die Rezession. Der Streit wird auch an den Finanzmärkten mit Sorge verfolgt. (APA/Reuters)