Wien - Die Leitbörsen Europas haben zum Wochenschluss erneut mit Kursgewinnen geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 verzeichnete ein Plus von 0,95 Prozent auf 2.875,67 Einheiten.

Unterstützung erhielten die europäischen Aktienmärkte am Nachmittag von soliden US-Industriedaten, die auch an der Wall Street für deutliche Kursaufschläge sorgten. Der ISM-Einkaufsmangerindex war von 53,5 Punkten im Vormonat auf 55,3 Punkte im Juni gestiegen, wohingegen Volkswirte im Vorfeld mit einem Rückgang auf 52,0 Punkte gerechnet hatten.

Unter den Einzelwerten verzeichneten Vestas Wind Systems in Kopenhagen nach dem Abschluss umfangreicher Lieferverträge mit dem französischen Anbieter alternativer Energien EDF Energies Nouvelles ein Kursplus von 7,11 Prozent auf 128,00 dänische Kronen. Demnach soll Vestas die Tochter der Electricite de France (EdF) zwischen 2012 und 2014 mit Windturbinen für gut 2.000 Megawatt versorgen.

Auf der Gewinnerseite fanden sich auch ProSiebenSat.1, die um 5,68 Prozent auf 20,66 Euro fester schlossen, nachdem die TV-Senderkette ihre Umsatzerwartungen für das Gesamtjahr 2011 nach oben geschraubt hatte. Demnach sollen die Erlöse um einen mittleren einstelligen Prozentsatz zulegen, wie Vorstandschef Thomas Ebeling bei der Hauptversammlung am heutigen Freitag. Zuletzt war noch von einem niedrigen einstelligen Prozentsatz die Rede gewesen.

In einem europaweit gut gesuchten Bankensektor gewannen UniCredit an der Spitze des Euro-Stoxx-50 um 5,27 Prozent auf 1,54 Euro dazu. Auch Intesa Sanpaolo (plus 4,19 Prozent auf 1,91 Euro) sowie Credit Agricole (plus 4,10 Prozent auf 10,80 Euro) fanden sich unter den größten Kursgewinnern.

Ebenfalls in der Gewinnzone schlossen UBS, die sich um 2,35 Prozent auf 15,69 Schweizer Franken verteuerten. Die Schweizer Großbank holt den früheren Chef der Deutschen Bundesbank, Axel Weber, an die Spitze ihres Verwaltungsrats. Die Bundesbank teilte indes mit, den Wechsel ihres ehemaligen Präsidenten zu UBS im Rahmen der am 12. Juli stattfindenden Sitzung zu prüfen. "Eine solche Zustimmung ist nach seinem mit der Deutschen Bundesbank geschlossenen Vertrag erforderlich", hieß es vonseiten der Bundesbank.

Unterdessen schlossen BMW nach einer Abstufung durch das Analystenhaus Grupo Santander am unteren Ende des Euro-Stoxx-50 mit 1,51 Prozent auf 67,77 Euro im Minus. Die Finanzexperten hatten die Papiere des deutschen Autobauers von "buy" auf "underweight" zurückgestuft, das Kursziel aber von 68,0 auf 70,0 Euro nach oben revidiert. Auch Daimler (minus 0,60 Prozent auf 51,59 Euro) und Fiat (minus 0,59 Prozent auf 7,53 Euro) schlossen leichter, während sich Volkswagen-Vorzüge (plus 0,32 Prozent auf 142,80 Euro) mit moderaten Kursgewinnen ins Wochenende verabschiedeten.  (APA)